Advanced Potion-Making
Draco Malfoy ist für mich ein „Harry Potter“-Charakter, mit dem ich bisher noch nicht sonderlich viel anfangen konnte. Er ist halt ein blonder böser Bub mit schlimmen Eltern. Schon seit dem ersten Teil, als ich das erste Mal diesen Draco sah, dachte ich nur, dass J.K. Rowling wirklich ein Fan von „Karate Kid“ gewesen sein muss. Denn Draco ist einfach mal der Johnny Lawrence des Potter-Universums. Was ein bisschen schade ist, denn ich hatte das Gefühl, da hätte man ruhig mehr draus machen können. Ich mag Tom Felton in der Rolle sehr, den grimmigen Blick eines Troublemakers hat er ja wirklich perfekt drauf. Und vielleicht ist es ein bisschen die Solidarität zum blonden Mann, aber seit Anbeginn der Reihe hatte ich immer gehofft, man würde ein bisschen mehr mit Draco Malfoy machen.
Jetzt kommt dann auf einmal der sechste Teil der Potter-Reihe: „Harry Potter und der Halbblutprinz“. Und Draco Malfoy ist endlich mal ein richtiger böser Junge. Denn er hat sich Voldemort verschrieben – irgendjemand muss ja scheinbar den guten Namen Malfoy in der Gunst des Dunklen Zauberers aufrechterhalten. Natürlich bekommt Harry (Daniel Radcliffe) das mit, nur glaubt ihm erst einmal niemand. Und das ist nicht das einzige Problem: Zum einen gehen die Triebe in Hogwarts um und das ewige „Wer mit wem?“ sorgt für Spannungen. Zum anderen gehen wir Voldemorts Vergangenheit als Tom Riddle mehr auf den Grund und lernen von den mysteriösen Horkruxen.
„Harry Potter und der Halbblutprinz“ ist ein etwas merkwürdiger Vertreter der Potter-Reihe, wenn ich das mal so frei sagen darf. Der Film scheint alles auf einmal sein zu wollen: passende Fortsetzung zu „Der Orden des Phönix“, Schulkomödie, Drama und Horror-Film zugleich. Dass mit der passenden Fortsetzung haut ja noch ganz gut hin, aber den Teil mit der Schulkomödie fand ich dann ein bisschen anstrengend. Wo zur Hölle kommt Rons (Rupert Grints) plötzliche Popularität her? Warum dreht sich in der ersten Hälfte dieses Film alles nur noch um die Gefühle unseres geliebten Zauberer-Trios? Damit habe ich ja an sich überhaupt kein Problem, nur wirkt das Ganze etwas aus der Luft gegriffen.
Dass Hermine (Emma Watson) irgendwann irgendwie mit Ron anbändeln wird, war ja schon durch die Reihe immer wieder mal leicht angedeutet worden. Und ja, es ist ja auch niedlich, nur hätte ich die Geschichte mit Lavender und Liebestränken, etc. nicht gebraucht. Lückenfüller. Auch interessant, dass Ginny Weasley (Bonnie Wright) nach „Die Kammer des Schreckens“ auf einmal doch wieder mehr in den Vordergrund rückt. Mal abgesehen davon, dass ich es lobenswert finde, dass Rowling Harry nicht mit Hermine verkuppelt, ist auch diese Geschichte ein bisschen arg erzwungen. So richtig natürlich wirken diese Paarungen alle nicht – aber gerade die Harry-Ginny-Beziehung… naja, da hätte man nach dem zweiten Teil gleich etwas besser einsteigen können. Immerhin hat er ihr das Leben gerettet.
Zwischen der großen Liebe an Hogwarts wird’s dann aber zum Glück doch noch ein wenig interessant… sehr viel interessanter. Voldemorts Vergangenheit wird offengelegt – zu einem gewissen Teil. Die Einführung der Horkruxe hätte man sicherlich auch schon früher machen können, aber gut, ich gehe mal stark davon aus, dass die uns im Finale sehr beschäftigen werden.
Spannend bleibt natürlich auch die Frage, was mit Severus Snape (Alan Rickman) nun tatsächlich ist. Er ist also der Halbblutprinz, derjenige, dem Harrys Buch „Advanced Potion-Making“ gehörte. Aber was bedeutet all das? „Der Halbblutprinz“ hinterlässt uns mit vielen spannenden Fragen, die das große Finale der Reihe dann hoffentlich ausführlich beantworten wird.
Gleichzeitig nehmen wir dann aber auch Abschied von Dumbledore (Michael Gambon), der durch den Verrat (?) von Snape ums Leben kommt. Ein wirklich tragischer Moment, der mich komischerweise sehr an Rickmans Abgang in „Stirb Langsam“ erinnert hat: das Fallen von großer Höhe, die Zeitlupe. Jetzt hätte Snape nur noch im weißen Unterhemd am Fenster stehen müssen 😉
Man merkt dem Film schon an, dass hier was Großes vorbereitet wird. Der Film ist wie ein großes, letztes Reinemachen, ein letztes Aufstellen der Figuren, bevor der nächste Zug gemacht wird. Da wurden jetzt die Liebschaften geklärt, da wurden die Verräter „gebrandmarkt“, die Geheimnisse noch mal ein wenig geheimnisvoller – und doch ist „Der Halbblutprinz“ irgendwie auch schnell wieder vergessen. Ich bin jetzt mal gespannt auf dieses zweigeteilte Finale.
Wertung: 7 von 10 Punkten (Lebwohl, Dumbledore, du warst eine tolle Vater- / Mentoren-Rolle!)
Grauenhafter Kackfilm. Man hat einfach alles bei der Umsetzung falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Aus einer spannenden Vorlage hat man eine dumme Komödie gemacht, das Ende hat man komplett lahmarschig inszeniert und überhaupt war das alles fürn Arsch. Ich hasse den Film.
Hahaha… das ist mal eine starke Meinung. Da ich jetzt eh keine so große Meinung zu den Potter-Filmen habe, fällt der noch so durch. Aber ja, das mit der Komödie ist halt echt sehr, sehr merkwürdig. Naja… kommt jetzt nur noch das zweigeteilte Finale, das wahrscheinlich so sein wird wie alle zweigeteilten Finale…
Das zweigeteilte Finale fand ich tatsächlich ganz gut, weil man einen schönen Kontrast in den beiden Filmen hat. Wirst sehen, was ich meine, wenn du beide gesehen hast.
Hast du denn die Bücher gelesen? Ohne Vorwissen ist Teil 6 vermutlich nicht so schlecht, aber ich fand ihn absolut zum kotzen, weil man halt alles wichtige rund um Voldemorts Vergangenheit nur angerissen hat, weil man ja so viel Zeit auf diesen ganzen Liebestrankscheiß verschwenden musste.
Ich habe kein einziges Buch gelesen… und ja, die Story von Voldemort ist echt blöd integriert.
Da wurde im Buch viel mehr drauf eingegangen. Fast das gesamte sechste Buch dreht sich um Voldemorts Vergangenheit. Was ja nun mal auch nicht unwichtig ist, immerhin ist er das große Böse. Im Film blieb da leider nicht viel von übrig. Aber wie gesagt, werden die letzten beiden (mMn) wieder besser.
Voldemort kommt in den Filmen tatsächlich zu kurz… das finde ich auch.
Ich spoiler nicht, wenn ich sage: Das wird sich auch nicht mehr wirklich ändern.
Das habe ich mir schon gedacht.