Haddonfields letztes Halloween (?)
Puh… „HALLOWEEN ENDS“ ist mittlerweile schon der 13. Film der Reihe, die John Carpenter damals mit seinem genialen „Halloween“ 1978 losgetreten hat. Aber ich bleibe weiterhin dabei: Der erste Film ist grandios und es hätte keine Fortsetzungen gebraucht. Klar, Michael Myers als Projektionsfläche für das ultimative Böse ist da leider natürlich zu perfekt gemacht, als das man daraus nicht mehr machen müsste. Und so kamen immer wieder Filmemacher, die es mit Michael Myers aufnehmen wollten. David Gordon Green war 2018 der nächste, der mit seinem „Halloween“ ein direktes Sequel zu Carpenters Film machen und damit eine neue Trilogie starten wollte. Ich war nie so Fan seiner Filme. „Halloween Kills“ war auch nicht so mein Fall. Nette Kills, aber irgendwie hat mir immer die Atmosphäre gefehlt. Der Vollständigkeit halber habe ich mir natürlich auch noch „Halloween Ends“ angeschaut… und uff… ich glaube, dieser Film wird das Publikum so richtig spalten. Denn was sich Green und sein Co-Autor Danny McBride hier leisten, ist schon ne ordentliche Nummer.
Vier Jahre sind seit den Ereignissen von „Halloween Kills“ vergangen. Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) betrauert den Tod ihrer Tochter Karen (Judy Greer) und lebt mittlerweile mit ihrer Enkelin Allyson (Andi Matichak) zusammen. Allyson trauert dabei natürlich auch noch um ihre Mutter, muss sich aber gleichzeitig auch um ihr Leben kümmern, hat Probleme auf der Arbeit… und lernt irgendwann Corey (Rohan Campbell) kennen, der eine schwere Bürde zu tragen hat. Vor einigen Jahren starb der Junge, auf den Corey eigentlich aufpassen sollte, auf tragische Art und Weise. Was ein schlimmer Unfall gewesen ist, wird von vielen als brutaler Mord gewertet, weswegen Corey ein ziemlicher Außenseiter ist, der von vielen gehasst wird. Ach ja… und irgendwann spielt Michael Myers natürlich auch noch eine Rolle.
An diesem letzten Satz sollte man vielleicht schon merken, was so das größte Problem an „Halloween Ends“ ist: Michael Myers und die Art und Weise, wie er in diese Geschichte eingebaut wird, ist einfach nicht das, was man von Michael Myers erwartet. Ich würde zu viel verraten, wenn ich jetzt sage, was hier Sache ist. Aber für den großen Abschluss der Trilogie ist „Halloween Ends“ ein absoluter Witz. Ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte, als mir David Gordon Green zeigte, was aus Michael Myers geworden ist. Dafür das Green immer so darauf aus war, das Erbe von Carpenter würdig fortzuführen, ist „Halloween Ends“ ein Tritt in die Weichteile. Klar, man kann das Konzept, das der Film hier aufwirft, sicherlich auch unterhaltsam finden, für mich liegt das Problem nur vor allem darin, dass sich Gordon Green nicht traut, hier in die Vollen zu gehen. Er ist ausgerechnet hier zu vorsichtig… weil er natürlich weiß, was er hier macht. Nämlich ein bisschen den Michael Myers aus Halloween zu nehmen.
Für eine Trilogie, die mit dem letzten verzweifelten Kampf einer Laurie Strode gegen Michael Myers angefangen hat, nutzt „Halloween Ends“ die beiden Ikonen von 1978 so gut wie gar nicht. Die Kills sind – gerade im Vergleich mit den beiden Vorgängern – kaum nennenswert… und Laurie Strode sitzt eigentlich die meiste Zeit nur zuhause und schreibt ihre Memoiren. Kein Scheiß. Dafür, dass das hier ihr großer letzter Auftritt sein sollte, hat eine Jamie Lee Curtis erstaunlich wenig zu tun. Außer die besorgte Oma spielen, weil ihre Enkelin sich mit Corey einlässt. Das Finale des Films sorgt dann zwar ein bisschen für das nötige „Halloween“-Feeling, ist aber einfach nicht das Gleiche.
„Halloween Ends“ ist mehr ein Coming-of-Age-Drama, in dem es um Allyson und Corey geht. Sie, die Heldin, die es geschafft hat, zwei Mal gegen Michael Myers vorzugehen. Er, der Loser, den alle für einen Killer halten. Kann man ja von mir auch machen, aber das hätte man sich dann für einen vierten Teil aufheben sollen. Habe ich nicht gebraucht, zumal deren Anziehung auch arg konstruiert wirkt und Chemie für mich da nicht wirklich vorzufinden war.
„Halloween Ends“ war noch weniger meins als die Vorgänger von David Gordon Green, weil ich einfach nicht verstehen kann, was jetzt so richtig der Hintergedanke zu diesem Film gewesen ist. Michael Myers wird das (in meinen Augen) absolut nicht gerecht. Laurie Strode auch nicht… und so plätschert dieser Film echt mühselig vor sich hin und ist ein ziemlich miserabler Abschluss einer Trilogie, von der ich eh nie so ein großer Fan gewesen bin. Aber ich habe den Film mit einem Fan der ersten beiden Filme geguckt… und selbst er war einfach nur enttäuscht. Also kann es nicht nur an mir liegen 😀
Wertung: 3 von 10 Punkten (das war nix, David Gordon Green)
Ich muss gestehen, dass ich die ersten beiden Teile dieser Trilogie mochte (selbst Kills), aber nachdem ich mir ein paar Spoilertalks über Ends angeschaut habe, habe ich wirklich gar keinen Bock mehr auf den Film
Naja, aber wenn du die ersten beiden Filme mochtest, könnte Ends vielleicht was für dich sein. Keine Ahnung 😅