DFST 20: Der Rächer der Armen
Die Geschichte von Robin Hood kennt ja gefühlt wirklich jeder auf die eine oder die andere Art und Weise: Es gibt die klassischen Versionen, in denen zum Beispiel ein Kevin Costner zum Helden wird. Es gibt meine Lieblingsversion von Mel Brooks, in der Cary Elwes den Helden in Strumpfhosen spielt. Robin Hood gab es auch schon als Anime-Serie (die ich zumindest früher wirklich cool fand) und es gibt auch als Action-Helden: Ridley Scott hat es mit Russell Crowe so verfilmt und zuletzt war, wenn ich mich recht erinnere, Taron Egerton dran, was aber ein ziemlicher Flop gewesen ist. Aber Fakt ist: Robin Hood ist ein Held, der die Jahre überdauert und immer wieder neue Leute inspiriert, seine Geschichte zu erzählen. So dürfte es auch niemanden verwundern, dass sich das Maus-Haus 1973 ebenfalls dem Stoff angenommen hat und mit „ROBIN HOOD“ eine sagen wir mal interessante Version in die Kinos gebracht hat.
Minnesänger Alan-a-Dale erzählt uns die Geschichte von Robin Hood, der gemeinsam mit Bruder Tuck und Little John und seinen Freunden im Sherwood Forest gegen den unbarmherzigen Prinz John und dessen Sheriff von Nottingham kämpfen, die das Volk aufs Bitterste ausnehmen.
Es ist also wirklich die klassische Story: Gut gegen Böse – und das mit Pfeil und Bogen. Das Besondere bei Disney ist die Tatsache, dass es sich hier um Tiere handelt. Robin ist ein gerissener Fuchs. Little John ist ein gemütlicher Bär, Prinz John ein Löwe, sein Berater eine Schlange und der Sheriff ein Wolf… es sind anthropomorphe Figuren, was ein bisschen an „Zootopia“ erinnert – und leider auch viel zu sehr an „Das Dschungelbuch“. Gerade bei Little John kann sich das Maushaus nicht gerade mit Originalität rühmen. Wieder einmal ist auch Synchronsprecher Phil Harris am Start, der mit Balu angefangen hat, in „Aristocats“ dann eine Kater-Version von Balu gesprochen hat und nun für „Robin Hood“ wieder zum Bären wird. Hier kopiert sich Disney dann zusätzlich nochmal selbst: So ist zum Beispiel eine Tanzszene zwischen Little John und einer Henne eigentlich nur eine leicht abgewandelte Form des Tanzes zwischen King Louie und Balu.
Und die Verweise zum Dschungelbuch gehen ja viel weiter: Auch wenn Prinz John ein Löwe sein soll, erinnert er doch eher an Shir Khan, was halt zusätzlich nochmal befeuert wird, dass sein Handlanger Schlange Hiss ist, die sich genau so bewegt.
Aber ist „Robin Hood“ jetzt einfach nur „Das Dschungelbuch“? Nein, es ist immer noch auch eine reine Robin-Hood-Geschichte, die nur leider nicht unbedingt so recht in Schwung kommt. Am lustigsten ist noch der Anfang, wo es dann auch zum Turnier der Bogenschützen kommt, unter denen sich ein Robin Hood als getarnter Teilnehmer aufhält… aber danach wird es irgendwie sonderbar. Die ganze Sequenz, in der überall Steuern eingetrieben werden und alle im Gefängnis landen, wird sehr in die Länge gezogen. Es gibt dann zwar hier und da ein paar lustige Slapstick-Sequenzen, über die man auch durchaus lachen kann. Aber erzählerisch kommt „Robin Hood“ nie so richtig in Schwung – was auch ein bisschen daran liegt, dass sich der Film gar nicht groß die Mühe macht, überhaupt eine Geschichte zu erzählen. Es fühlt sich mehr an, als hätte man Momentaufnahmen aus der Robin-Hood-Legende genommen und aneinander gereiht.
Auch die Liebesgeschichte mit Maid Marian wirkt sehr blass, die Figuren allgemein wirken eher uninteressant. Sie sind zwar alle charmant gezeichnet und auch liebevoll in Szene gesetzt, aber die Geschichte trödelt einfach sehr vor sich hin. Robin Hood ist aber vielleicht auch nicht unbedingt die Figur für Disney, bewegen sie sich hier doch in andere Sphären und machen es letztendlich nur „mausgerecht“, in dem man die Figuren zu Tieren macht.
Mich hat „Robin Hood“ von Disney nicht wirklich vom Hocker gerissen. Musikalisch war da jetzt auch nichts dabei, was mir groß in Erinnerung bleibt und am Ende habe ich dann doch zu sehr an „Das Dschungelbuch“ denken müssen.
Wertung: 5 von 10 Punkten (nette Idee, der etwas mehr Stoff gut getan hätte)
Odelaly welch ein schöner Tag. Hab den Film eigentlich ganz positiv im Kopf, aber auch schon ewig nicht mehr gesehen.
Wahrscheinlich fällt das alles zu sehr auf, wenn man die direkt hintereinander schaut 😅
Ich glaube, das ist ein Film, der Kinder gut unterhält, aber für Erwachsene recht wenig zu bieten hat.
Und das Kopieren von sich selbst hat Disney ja ein bisschen zum Sport gemacht (Christopher Robin erinnert auch oft seeehr stark an Mogli).
„Men in Tights“ ist einer meiner All-Time-Favorites, hab hier aber leider noch keine Kritik dazu finden können… 🤔😉
Men in Tights ist super… Kritik ist schon geschrieben. Kommt bald…
Oh hups, der funktioniert wohl besser, wenn man ihn zuerst gesehen hat (d.h. vor dem Dschungelbuch) oder zuerst als Kind gesehen hat. Der war ja tatsächlich lange mein liebster Disneyfilm. Ich hab den auch vor ein paar Jahren erst wieder geschaut als ich eine kleine Disney-Werkschau gemacht habe und da fand ich den auch noch sehr schön. Vielleicht die Nostalgie
Vielleicht 😅 der ist ganz nett, wenn ich den früher gesehen hätte, wäre der vielleicht auch besser in meinen Augen.