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Das goldene Buch von Amun-Ra

19. September 2018

Was ist eigentlich aus Brendan Fraser geworden? Meine letzte richtige Erinnerung an Fraser liegt schon verdammt lange zurück… damals als er eine Doppelfolge bei „Scrubs“ als Gaststar aufgetreten war. Doch wo ist er hin, dieser sympathische große Kerl, der für mich der erste würdige Indiana-Jones-Ersatz war? Das will immerhin was heißen, wenn man bedenkt, wie versessen ich auf Indy war, das ich alle Romane zu seinen Abenteuern verschlungen habe. Irgendwann in diesem jugendlichen Abenteuer-Wahn tauchte dann eben Brendan Fraser auf, jagte in bester Sommerblockbuster-Manier in „Die Mumie“ eine Mumie und entdeckte verborgene Schätze. Er hatte zwar keine Peitsche, war aber trotzdem verdammt cool. Zu meiner großen Freude hat Netflix die komplette Reihe und so konnte ich mich mit „Die Mumie“ der Frage widmen, was denn eigentlich aus Brendan Fraser geworden ist (ich hätte wirklich gerne Antwort darauf…)? Aber bleiben wir erst einmal bei dem Film, der Fraser zum großen Abenteuer-Helden machte.

1928 heuert die Bibliothekarin und Ägyptologin Evelyn (Rachel Weisz) gemeinsam mit ihrem Bruder Jonathan (John Hannah) in Kairo den Amerikaner Rick O’Connell (Brendan Fraser) an, damit er ihnen den Weg nach Hamunaptra, die Stadt der Toten, weist. Dort vermutet Evelyn nämlich das goldene Buch von Amun-Ra. Stattdessen findet sie dort jedoch das Buch der Toten… und wie jeder andere Dussel aus jedem Horror-Film liest sie daraus natürlich vor und erweckt damit den Hohepriester Imhotep (Arnold Vosloo). Evelyn, Rick und Jonathan haben damit eine wahre Plage über Ägypten heraufbeschworen, denn die einstige Mumie lässt wortwörtlich die biblischen Plagen über dem Land nieder und will nichts mehr, als seine tote Geliebte wieder zum Leben erwecken – am besten in Evelyns Körper.

Uncharted – The Movie (lange bevor es überhaupt Uncharted – The Game gab)

„Die Mumie“ war damals, als ich den Film das erste Mal im Kino gesehen habe, wirklich ein perfekter Sommerblockbuster. Und, wenn ich mal ehrlich bin, der Film ist es immer noch. Dieser Film ist genau das, was er sein will: laut, bunt, action-reich – kurzum, gute Unterhaltung, bei der man nicht viel nachdenken muss, die aber einfach Spaß macht. Das liegt daran, dass Regisseur Stephen Sommers in diesem „fetzigen“ Remake des 30er-Jahre-Klassikers „Die Mumie“ einfach eine gute Abenteuer-Geschichte erzählt, die alles zu bieten hat, was man heutzutage sonst nur noch von den „Uncharted“-Spielen bekommt: verborgene Städte, ein cooler Held und wilde Schießereien.

Dieser Vergleich kommt tatsächlich nicht von ungefähr, hatte ich doch jetzt beim Gucken echt das Gefühl, als hätte Naughty Dog ihren Nathan Drake 1:1 Brendan Frasers Rick O’Connell nachempfunden. Das fängt ja schon mal beim Look an: braune Hose, helles Hemd und natürlich am herausstechendsten: das Doppel-Holster für zwei Pistolen. Man würze das Ganze mit einem wirklich charmanten Raubein, das perfekt von Fraser verkörpert wird – inklusive „cleverer“ Sprüche und fertig ist „Uncharted“.

Aber hey, sie haben es beide gut hinbekommen – sowohl Spiel als auch Film. Und um mal wieder beim Film zu bleiben, ich mag ihn nach wie vor sehr! Die Mumie wird gekonnt in einer aufregenden Intro-Sequenz eingeführt und ist – vor allem im Gegensatz zu dem furchtbaren Tom-Cruise-Versuch „The Mummy“ – wirklich eine Bedrohung. Arnold Vosloo hat eine gute Präsenz und wirkt auch ohne viele Worte bedrohlich. Gut, die Effekte wirken heute vielleicht nicht mehr so doll, aber ich muss auch sagen, ich hätte sie mir schlimmer vorgestellt. Sprich, „Die Mumie“ ist durchaus gut gealtert…

… was natürlich auch daran liegt, dass sich Stephen Sommers nicht auf Effekthascherei ausruht, sondern vielmehr darauf bedacht ist, uns interessante Charaktere in einer guten Story zu liefern. Ein Punkt, der mittlerweile gerne mal außer Acht gelassen wird. „Die Mumie“ ist Action und Abenteuer, aber es wurde eben mit Leben gefüllt. Selbst die Nebencharaktere tragen gut zur Story bei und wirken nicht überflüssig. Zusammen mit dem Charisma eines Brendan Fraser, der wirklich, wirklich ein guter Indy-Ersatz ist und dem lieblichen Charme einer Rachel Weisz ergibt das einfach eine runde Sache.

Ich bleibe dabei, ich mag „Die Mumie“… eine schöne „Uncharted“-Version fürs Kino, lange bevor es das erste „Uncharted“-Spiel überhaupt gab.

Wertung: 9 von 10 Punkten (einer der guten Abenteuer-Filme, der sich auch gut gehalten hat)

7 Kommentare leave one →
  1. 19. September 2018 07:41

    Auch wenn ich den Vergleich zu „Uncharted“ nicht beurteilen kann, so liebe ich den Film doch sehr. Großartiges Abenteuerkino. Selbst den zweiten Teil mag ich noch, auch wenn dieser ein typisches Sequel ist.

    • donpozuelo permalink*
      19. September 2018 17:17

      Ich habe beide Fortsetzungen nicht mehr so wirklich in Erinnerung. Konnte mich nur noch richtig an den hier erinnern, deswegen wird es sehr spannend sein, die beiden anderen Filme auch noch zu gucken.

  2. 3. Oktober 2018 13:28

    Ja, eine schöne Verfilmung und so romantisch… :))

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