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Mein Name ist Gru, Agent Gru

10. Juli 2013

Ich frage mich immer, wie muss sich das wohl für einen Hauptdarsteller anfühlen, wenn eine Nebenrolle dir die Show stiehlt? Man nehme zum Beispiel nur mal Jodie Foster und Anthony Hopkins. Der Gute taucht in „Das Schweigen der Lämmer“ vielleicht gerade mal 15 Minuten lang auf… und trotzdem sahnt er den Oscar als Bester Hauptdarsteller ab und ist den Leuten mehr in Erinnerung als die kleine, unscheinbare Jodie (natürlich war sie auch großartig… nur so nebenbei). Wenn man jetzt weiter bohren würde, könnte man sicherlich noch einige Beispiele dafür finden… doch wozu lange nachbohren, wenn das prominenteste Beispiel jetzt in den Kinos läuft.

Seien wir doch ehrlich: „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ ist ein Minion-Film. Die Werbung suggeriert es uns – Minions, Minions, Minions – und der Film macht dann sein übriges. Aber der Reihe nach: Im zweiten Teil ist Oberschurke Gru mittlerweile ein recht guter Vater für seine Mädels geworden und muss sich mit den üblichen Problemen eines alleinerziehenden Elternteils herumschlagen… schlimmstes Übel dabei sind natürlich die Jungs. Oder nervige Nachbarn, die den armen Gru unbedingt verkuppeln wollen. Zu allem Überfluss hat dann auch noch ein unbekannter Schurke ein Gen-Mittel entwendet, das aus jedem Lebewesen ein furchtbares Monster macht. Da nur ein Schurke einen Schurken verstehen – und somit auch gefangennehmen kann – wendet sich die Anti-Verbrecher-Liga (AVL) an Gru. Der soll gemeinsam mit der Agentin Lucy den Fall knacken.

Ich muss zwei Sachen vorweg sagen: Ich haben den Film „nur“ in 2D gesehen und es trotzdem nicht bereut. Und: Vorwissen zum ersten Teil ist nicht wirklich notwendig. Sowas ist, finde ich, schon mal immer eine gute Voraussetzung für den Erfolg eines zweiten Teils… denn das bedeutet auch irgendwie, dass sich die Macher bemüht haben, etwas Neues zu kreieren, ohne altbekanntes zu sehr neu aufzukochen. In weiten Teilen funktioniert das bei „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ auch ausgezeichnet.

Natürlich darf man sich von der Story im Allgemeinen nicht zu viel erhoffen, aber hey… wir reden schließlich von einem Kinderfilm. Da braucht man kein animiertes „Inception“ oder ähnliches. Statt dessen verneigen sich die Macher liebevoll vor James Bond, der für das zweite Abenteuer von Gru eindeutig Pate stand. Agent Gru bekommt coole Gadgets. Naja, das coolste Gadget darf Gru nicht fahren… nur den Kofferraum inspizieren: nämlich das U-Boot-Auto, welches ganz, ganz dolle an den Lotus Esprit aus „Der Spion, der mich liebte“ erinnert, darf.

Dazu bekommt Agent Gru ein heißes Bond-Girl mit Lucy an seine Seite, die für erfrischendes Chaos im Leben von Gru sorgt. Hier wird dann auch gleich ein wenig notwendige, aber trotzdem ganz witzige Liebesgeschichte miteingebaut, durch die wohl endgültig deutlich wird, dass dieser Schurke schon längst zu den Guten gehört.

Das alles ist nett. Gute Unterhaltung, gute Lacher, guter Film. Der Großartigkeit (gibt’s das als Wort???) des Films fehlt noch eine wichtige Zutat: Jede Menge Minions. Wie schon im ersten Teil sind die Minions das Highlight. Doch dieses Mal waren sich die Macher von „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ dessen auch wirklich bewusst. Und so sorgen die kleinen gelben Viecher hier für noch ein wenig mehr Chaos, sie werden sogar wichtiger Bestandteil der Geschichte… was man sehr doll merkt, wenn sie mal nicht zu sehen sind. Dann fehlt was.

Bei den Minion-Auftritten (gerade auch die am Ende des Films!!!) habe ich Tränen gelacht. Aber bei all den Lachern darf man nicht vergessen, dass der Minion-Film ja erst noch kommt und das es doch eigentlich vielmehr um Agent Gru gehen sollte. Doch dessen Story wäre ohne Minion-Power recht langweilig, weswegen man gerne zulässt, dass die Minions ihm fast komplett die Show stehlen. Das stört mich als Minion-Fan natürlich nicht, aber als Gru-Fan schon ein kleines bisschen.

Dazu kommt, dass Grus drei Töchter dieses Mal echt ein wenig zu kurz kommen. Die waren ja im ersten Teil neben den Minions fürs Chaos zuständig, dieses Mal werden sie fast zu sehr in den Hintergrund geschoben und nur Margot bekommt mit ihrer doofen Jungs-Geschichte etwas mehr Rampenlicht.

Aber gut… das sind ja auch nur so die kleinen Mängel des Films. Insgesamt ist „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ schon schön komisch (danke, Minions) und sorgt für gute Laune (danke, Minions und danke Pharrel Williams, der mit „Happy“ einen echt guten Song zum Film abliefert).

Wertung: 8 von 10 Punkten (Agent Gru und seine Minions… die sorgen für ordentliche Lacher)

4 Kommentare leave one →
  1. 13. Juli 2013 09:38

    Mindestens genauso gut wie der Vorgänger! Und ja MINIONS!!!!

    • donpozuelo permalink*
      13. Juli 2013 11:16

      Yup!!! Deswegen auch die gleiche Punktzahl wie beim Vorgänger. Ich finde aber, das gleicht sich in diesem Fall nur aus, weil eben sehr viel mehr Minions da sind. Unschlüssig bin ich mir trotzdem noch, was den geplanten Minions-Film angeht. Ich glaube, 90 Minuten NUR Minions wäre mir dann irgendwie auch viel zu viel.

      • 13. Juli 2013 11:47

        Ich hab mir jetzt mal den angeblichen Plot durchgelesen und muss sagen dass klingt doch schon sehr vielversprechend (Minions im Laufe der Geschichte etc.) zudem macht ja Coffin auch diesen Film von dem her wird’s schon gut werden.

        • donpozuelo permalink*
          13. Juli 2013 13:06

          Jetzt wo du es erwähnt hast, habe ich mir den auch mal durchgelesen. Klingt tatsächlich nicht so schlecht. Naja… wir sind mal gespannt. Irgendwie hatte ich bei den Minions immer eher erwartet, dass sie da wie bei den Pinguinen aus „Madagascar“ eine Serie machen. Aber ein guter Film ist auch in Ordnung.

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