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Her mit dem Mond!

9. Mai 2011

Ist es eigentlich ein Versagen des Films, wenn ich die Nebenfiguren weitaus lustiger fand als die Hauptfigur? Irgendwie schon, nicht wahr? Sonst wäre ja die Hauptfigur die Nebenfigur und umgekehrt. Aber so etwas kann schon mal passieren, wenn man etwas andere Wege geht – vor allem, wenn ein Animationsfilm sich eher auf den Bösewicht konzentriert statt auf einen strahlenden Helden. Aber schließlich muss das ja auch mal sein. Was wären wir doch nur ohne die fiesen Typen, die alles stehlen, was nicht niet- und nagelfest ist? Sie stehlen Kunst, rauben Banken aus und lassen sogar die Pyramiden verschwinden – nur um sie himmelblau bemalt in ihrem Garten aufzustellen 😉 In einer Welt, die immer auf Gegensätze beruht, ist es erforderlich neben den Guten auch die Bösen zu haben. Das haben auch die Animationsstudios erkannt, die immer öfter den Bösewichten eine Plattform bieten. Statt Friede, Freude, Eierkuchen kann es auch mal etwas düsterer und böser werden. Aber natürlich nicht zu böse – kindgerecht muss der Film dabei schon sein.

Und so machten die Universal Studios mit „Ich – Einfach unverbesserlich“ einen gekonnten Anfang: Sie stellen uns Gru vor, der einem klassischen James-Bond-Film entsprungen zu sein scheint – inklusive russisch-deutschem Akzent, geheime unterirdische Basis und eine Herrschar von Gefolgsleuten, die Minions. Und wie jeder klassische James-Bond-Bösewicht denkt Gru nur in ganz großen Maßstäben: Er will den Mond klauen. Erst einschrumpfen, dann mitnehmen. Klingt einfach, wenn da nicht Vector wäre, der Gru den Schrumpfstrahler vor der Nase weg klaut. Um an Vector und den Strahler heranzukommen, adoptiert Gru die kleinen Mädchen Margo, Edith und Agnes. Die sollen als Cookies getarnte Roboter in Vectors Haus bringen. Doch mit kleinen Mädchen kann Gru nicht umspringen wie mit seinen Minions und so sind Probleme vorprogrammiert.

„Ich – Einfach unverbesserlich“ ist ein kultiger Streifen, der mich echt zum Lachen gebracht hat. Das lag aber, wie oben schon angemerkt, häufiger an diesen Minions, diese wandelnden Maiskörner in blauen Latzhosen, die sich in einem kaum zu verstehenden Kauderwelsch untereinander verständigen und für allerlei Durcheinander sorgen. Sie spielen zwar nur eine Nebenrolle, wurden aber – Dank Trailer und Werbung – zu den eigentlichen Hauptfiguren des Films (denen die DVD sogar drei sehr witzige Kurzfilme widmet). Es ist ja nicht so, dass die anderen Figuren nicht auch gut gemacht worden wären – eher im Gegenteil: Gru ist tatsächlich der klassische Bond-Fiesling, die Mädchen bieten einen gelungen Gegenpol und bringen den introvertierten Bösewicht mehr als einmal auf die Palme. Dazu liefert Universal mit Vector einen Trainingsanzug tragenden Proll-Möchtegern-Gauner, der sich am Ende doch nur darauf ausruhen kann, dass Daddy ihm unter die Arme greift. Die Geschichte um diese Figuren ist rasant und witzig erzählt, am Ende habe ich aber trotzdem immer nur darauf gewartet, dass mal wieder was mit den Minions passiert. Aber zum Glück bietet „Ich – Einfach unverbesserlich“ genügend Spielraum, die kleinen gelben Männchen immer wieder auftauchen zu lassen.

Aber versteht mich jetzt bitte nicht falsch: „Ich – Einfach unverbesserlich“ ist in seiner Gesamtheit ein toller, witziger und flotter Animationsfilm, der echt sehr viel Spaß macht. Meine Vorliebe für die Minions ist meine ganz persönliche. 😉

Zwar habe ich den Film nur auf DVD gesehen, doch lassen Fahrten in der Achterbahn und coole Fluggefechte darauf schließen, dass dieser Film auch in 3D durchaus sehenswert gewesen wäre.

Wertung: 8 von 10 Punkten (The Minions rule!!! Aber auch der Rest ist echt witzig!)

16 Kommentare leave one →
  1. 9. Mai 2011 08:28

    Ich persönlich wünsche mir ja auch eine kleine Armee Minions unter mir. Aber Steve Carrell und Jason Segel haben auch ganze Arbeit geleistet. Dazu dann noch diese knuffigen Mädchen (It’s so fluffy!!!) und der meckernde Laboropa – schon war für jeden was dabei.

    Für ein unabhängiges Produktionsstudio ganz gr0ße Klasse. Und zu den Kurzfilmen sage ich nur eins: BANANA!!! 😀

    • donpozuelo permalink*
      9. Mai 2011 09:15

      Banana!!! Ja, der war wirklich gut. Und ja, ich hätte auch nichts gegen ein paar Minions.

      Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich Carrell und Segel jetzt gar nicht so sehr rausgehört habe. Aber mittlerweile kümmere ich mich auch weniger darum, ob es nun „berühmte“ Sprecher sind oder nicht. Klar, überträgt sich viel durch die Stimme, aber der Rest muss auch stimmen.

  2. Graval permalink
    9. Mai 2011 10:49

    Klar einer der besten Animationsstreifen der vergangenen Jahre. Witzig, fröhlich und doch tiefgründig. Und einfach fluffy. Ich muss aber sagen, mir als Originaltonnazi gefiel Jan Delay deutlich besser als Vector.

    • donpozuelo permalink*
      9. Mai 2011 11:04

      1) Originaltonnazi??? Soll was bedeuten? 😉
      2) Tatsächlich sehr, sehr fluffy der Film.
      3) Ich mag Jan Delay eh nicht so und außerdem bin ich ein Originaltonbefürworter und schaue DVDs nur im o-Ton.

  3. 9. Mai 2011 18:34

    Die „Gefahr“ besteht ja dass wie bei Madagascar die Pinguin auch die Minions ihre eigene Fernsehschow kriegen, wäre dann wahrscheinlicbn noch besser als Simpsons und Family Guy zusammen….und danke an graval für diese geniale Wortschöpfung…Orginaltonnazi FTW! 😛

    • donpozuelo permalink*
      10. Mai 2011 08:07

      Die Pinguin-Serie finde ich eigentlich ziemlich geil, aber die waren ja auch in den Madagaskar-Filmen schon das Beste daran. Bei den Minions sehe ich da eher weniger die „Gefahr“ – die laufen ja einfach nur in der Gegend rum, sehen putzig aus und stellen viel Mist an. für kleine Kurzfilme passt’s, für ne ganze Serie müsste man die ganze Art der Minions ja umändern.

  4. 10. Mai 2011 13:31

    Ich liebe den Film. War in der Tat ziemlich lustig und Steve Carells Akzent ist fantastisch.

    Und der Labor-Opa ist übrigens Russel Brand. 🙂

    • donpozuelo permalink*
      10. Mai 2011 16:29

      Labor-Opa ist Russel Brand??? Witzig 😀

  5. 11. Mai 2011 19:55

    Minions an die Macht! Obwohl… irgendwie haben die doch auch ganz schön viel Schaden gemacht… 😆
    Mir hat der Film auch total gut gefallen und richtig, in 3D war er absolut sehenswert.
    Ach und die Szene mit dem Katzen-Pop-Up-Und-Finger-Kinderbuch – süüüüß.

    • donpozuelo permalink*
      11. Mai 2011 20:14

      Das Katzen-Pop-Up-Buch… geil. Wirklich sehr, sehr süß. 😀

      Und ich hätte auch nichts gegen ein paar Minions. Wir brauchen doch hin und wieder alle ein wenig Chaos 😉

  6. 14. Mai 2011 10:38

    Die Minions waren noch eins der schlimmsten Sachen an dem Film ^^
    Grausiger Film, der fast nichts zu bieten hat aus meiner Sicht…aber das lag wohl eher an der Grundunsympathischen Struktur aller Charaktere, das fast nichts an dem Film witzig war, und da besonders die Minions, die einfach nur genervt haben 😉
    6 Punkte zu viel ;D

  7. 14. Mai 2011 10:42

    Stimmt irgendwas mit meinem Account nicht oder hast du das jetzt so eingestellt, dass du die Kommentare erst freischalten musst?

    • donpozuelo permalink*
      14. Mai 2011 18:30

      Keine Ahnung, was da los war. Der hatte dich in den Spam-Ordner geschickt (böses WordPress). Keine Ahnung, wieso. Ist jetzt aber wieder behoben.

      Aber nun zum eigentlichen Thema: Wie kann man die Minions nicht mögen??? Frevelhaft!!! Wahrscheinlich wollte WordPress deswegen nicht deinen Kommentar veröffentlichen. 😀

Trackbacks

  1. Mein Name ist Gru, Agent Gru | Going To The Movies
  2. BANANAAAAAAAAAA!!! | Going To The Movies

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