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Very british Zombiekillers

28. Februar 2014

Es steht ja eigentlich schon lange fest, dass Edgar Wright mit „Shaun of the Dead“ die beste britische Zombie-Komödie geschaffen hat. Da kann doch eigentlich nicht viel Neues mehr kommen – zumal eh alles automatisch mit „Shaun“ verglichen wird. Da ist es doch löblich, dass es trotzdem immer noch gerne versucht wird, das Brit-Zombie-Genre ein wenig aufzubessern… und dann kommt da ein Film bei raus, der weniger mit „Shaun of the Dead“, sondern fast eher mit „The Blues Brothers“ zu vergleichen wäre: „Cockneys vs. Zombies“!

Die beiden Brüder Andy (Harry Treadaway) und Terry (Rasmus Hardiker) wollen das Altersheim ihres Großvaters Ray (Alan Ford) retten. Um das zu tun, wollen sie eine Bank überfallen. Leider geht dabei so einiges schief… nicht etwa der Banküberfall. Nein, der läuft ganz gut und die Jungs sind plötzlich um 2 Millionen Pfund reicher. Nein, das eigentliche Problem sind die plötzlich auftauchenden Zombies, die nach und nach ganz London in eine ziemlich untote Metropole verwandeln. Andy und Terry machen sich dennoch auf, um wenigstens ihren Großvater und dessen Freunde zu retten.

Rentner gegen Zombies… eine interessante Idee, die zumindest in einer Szene wahrhaft köstlich auf die Spitze getrieben wird. Darin schlurft ein alter Mann mit seinem Rollator durch den Garten und wird von einem ebenfalls schlurfenden Zombie verfolgt. Hier wird Langsamkeit zelebriert und zur absoluten Hochspannung gemacht. Doch leider kann „Cockneys vs. Zombies“ von Regisseur Matthias Hoene dieses Format nicht halten. Denn leider geht es in „Cockneys vs. Zombies“ nicht nur darum, alte Leute mit Zombies kämpfen zu lassen. Zu allererst geht es um die beiden Brüder Andy und Terry. Hier erweist sich der Film als recht einfallslos und folgt brav den üblichen Genre-Merkmalen: Typen mit dicken Wummen, die einfach nur wild drauf losballern, verschlagene Ladies, die mehr Verstand beweisen als ihre männlichen Teamkollegen und ein Typ, der es immer übertreiben muss. Immerhin ist der Gedanke, dass Opa und seine Rentner gerettet werden müssen, äußerst löblich. Und erinnerte mich, wie gesagt, ein bisschen an „Blues Brothers“… nur fehlt halt die coole Musik.

Dafür gibt es eine Menge rüstiger Rentner. Die sorgen wenigstens für ein bisschen Abwechslung in einem Film, der sonst nichts Neues zum Zombie-Film beiträgt. Opa Ray wird von Alan Ford gespielt… dem bissigen Schweinehund, der in Guy Ritchies „Snatch“ zum Beispiel den noch bissigeren Brick Top spielte. Und ob nun als Gangster oder als Rentner, den Biss kriegt man nicht aus Alan Ford. Allein vom Gesicht her sieht der Mann gefährlich aus. Den sollte man oder Zombie nicht unterschätzen. Kriegt Opa Ray erstmal eine Waffe, dann macht er mit den Zombies kurzen Prozess.

Stutzig hatte mich dann ein anderer Name gemacht: Honor Blackman. Ein Bond-Girl in einem Zombie-Film? Und dann auch noch Pussy Galore aus „Goldfinger“? Kann ja eigentlich nur großes Kino werden. Doch zwischen „Goldfinger“ und „Cockneys vs. Zombies“ liegen ein paar Jahre und beinahe hätte ich die gute Pussy… Verzeihung, Honor, gar nicht wieder erkannt. Aber man merkt immerhin, dass die Frau selbst Bond zumindest für einige Zeit Paroli bieten konnte, denn auch sie lässt sich nicht so leicht von den Zombies unterkriegen.

Doch auch die beiden bekanntesten Schauspieler können „Cockneys vs. Zombies“ nicht wirklich davor bewahren, nur nettes Mittelmaß zu bleiben. Regisseur Hoene inszeniert seinen Zombie-Angriff ansehnlich und mit viel Herz und Blut und Gedärmen… nur hätte man die Idee mit den Rentnern vielleicht doch ein bisschen anders aufziehen können. Naja, bleibt immerhin die lustige Szene mit dem Rollator…

Wertung: 6 von 10 Punkten (die Alten zeigen es den Jungen, aber machen trotzdem alles brav wie bisher)

6 Kommentare leave one →
  1. 28. Februar 2014 10:34

    Dem kann ich nur zu stimmen: Netter Film, aber man hätte gerne mehr von den Rettnern gesehen!

    • donpozuelo permalink*
      28. Februar 2014 12:10

      Auf jeden Fall. Damit hätte das wirklich mal ein interessanter Neuzugang in Sachen Zombie-Film sein können… aber man kann halt nicht alles haben 😉

  2. olivesunshine91 permalink
    28. Februar 2014 12:21

    Ich kenn den Film leider gar nicht, aber Zombiefilme sind immer gut! Vor allem, wenn sie im Stil von „Shaun of the Dead“ oder „Zombieland“ gehalten sind 😉

    • donpozuelo permalink*
      28. Februar 2014 12:34

      Wie gesagt: „Shaun“ bleibt die bessere britische Zombie-Komödie, aber „Cockneys vs. Zombies“ hat durchaus seine amüsanten Momente.

      • olivesunshine91 permalink
        28. Februar 2014 22:01

        „Shaun of the Dead“ kann man aber auch nicht einfach so das Wasser reichen; es ist einfach zu komisch 😀

        • donpozuelo permalink*
          3. März 2014 09:47

          Wohl wahr, wohl wahr… 😉 „Zombieland“ fand ich aber ähnlich gut… nur halt ohne den britischen Humor.

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