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Fast and Furious – Manta Edition

31. März 2023

Uff… was war das denn? Ich habe ein neues erstes Mal erlebt – allerdings weiß ich nicht, ob das überhaupt nötig gewesen wäre. Denn ja, in Vorbereitung auf „Manta Manta – Zwoter Teil“ habe ich es gewagt, mir diesen deutschen Kulthit „MANTA MANTA“ mit Til Schweiger aus den 90er Jahren anzuschauen. Aber das war schon irgendwie ein kleiner Kulturschock – zumindest, wenn man mit dem Film in keinster Weise aufgewachsen. Okay, wir haben früher auch Manta-Fahrer-Witze erzählt, aber ich eigentlich mehr ohne wirklich zu wissen, was Manta-Fahrer jetzt ausmacht. Jetzt weiß ich es… und verstehe die Manta-Witze tatsächlich ein wenig besser.

Bertie (Schweiger) ist stolzer Besitzer eines getunten Mantas, sein Ein und Alles. Da muss selbst Freundin Uschi (Tina Ruland) hinten anstehen… vor seinen Freunden Klausi (Michael Kessler), Gerd (Stefan Gebelhoff) und ein paar anderen Manta-Liebhabern lässt er sich auf eine riskante Wette mit Ober-Yuppie Axel (Martin Armknecht) ein: Ein Wettrennen, bei dem Bertie die 5.000 Mark verwettet, die er eigentlich braucht, um endlich mit Uschi zusammenziehen zu können.

Uff… was war das denn? Ich kann es nur noch einmal wiederholen. Das war wirklich sehr anstrengend. Aber hier sind wir dann auch wieder an dem nostalgischen Punkt angekommen, der solche „Klassiker“ für Neulinge dann doch in ein anderes Licht stellt. Denn ja, ich glaube, wenn ich „Manta Manta“ mit 10 oder 12 geguckt hätte, dann hätte ich den vielleicht sogar auch gefeiert. Für damalige Verhältnisse mögen die Autoraser-Sequenzen vielleicht sogar verdammt cool gewesen sein. Damals hätte ich vielleicht auch einen Til Schweiger in seinem weißen Unterhemd-Look irgendwie für ne coole Sau gehalten.

Jetzt, wo ich mir diesen deutschen Kultfilm aber erst mit Ende 30 angeschaut habe, kann ich die damalige Begeisterung für den Film nur damit erklären, dass es halt coole Musik und coole Autos gab und zwischen durch mal ein paar Frauen halbnackt vor die Kamera gebracht werden. Und vielleicht war damals das deutsche Kino einfach noch nicht so aufgebaut wie heute, wo wir eine riesige Auswahl an guten Unterhaltungsfilmen hatten.

„Manta Manta“ hat bei mir nichts mehr als ein müdes Gähnen hervorbringen können. Die Darsteller sind alle so furchtbar hölzern und liefern diese Dialoge teilweise ab wie störrische Kinder. Dabei habe ich mich dann auch immer gefragt, wie alt Bertie in diesem Film eigentlich sein soll – wenn er immer noch bei Mama und Papa wohnt und sowas. Das neudeutsche Wort „cringe“ beschreibt meine Erfahrung von „Manta Manta“ vielleicht echt am besten. Ich war die ganze Zeit nicht sicher, was das sein sollte.

Diese „Story“ ist auch so Banane: Wir haben diese Wette, dann lässt sich Uschi von so einem Diskobesitzer überreden, bei einer Misswahl mit zu machen, was Bertie sauer macht. Dann gibt es noch die Radioreporterin Florentine (Sabine Berg)… und es wirkt einfach alles sehr zusammengewürfelt, sehr konstruiert.

Was ich aber am interessantesten fand, ist die Tatsache, dass ich immer dachte, Til Schweiger wäre der „Held“ in diesem Film. Aber das Einzige, was der gute Til in diesem Film macht, ist ein bockiges Baby sein, das säuft und prollig durch die Gegend läuft. Der wahre Held ist Michael Kesslers Klausi, der tatsächlich sehr viele Hindernisse überwinden muss, aber am Ende derjenige ist, der den Ruhm nach Hause bringt. Trotzdem ist auch das alles einfach irgendwie komisch.

„Manta Manta“ hat genau zwei coole Sachen: die Autos und den Soundtrack, der wenigstens zwischendurch dafür gesorgt hat, dass ich etwas aufmerksamer wurde. Ansonsten ist das Ganze wohl wirklich nur noch was für Liebhaber des Mantas und diejenigen, die den Film in frühen Jahren schon gesehen haben.

Ich bin jetzt mal echt gespannt, wie das mit dem „zwoten Teil“ so wird… wenn Schweiger, der dort ja auch die Regie übernimmt, das Ganze mit einer ordentlichen Portion Ironie anpackt, kann das vielleicht sogar ganz witzig werden. Aber dafür wird der Film wahrscheinlich zu sehr in unseren deutschen Landen geliebt… schauen wir mal.

Wertung: 3 von 10 Punkten (mühseliges Autoraser-Ding)

6 Kommentare leave one →
  1. Marc permalink
    31. März 2023 08:50

    Auweia, den müsste ich mir auch mal wieder geben, allein um zu schauen, wie das Vehikel gealtert ist ( ach deiner Reviews zu urteilen, wohl eher schlecht). Aber sagen wir mal so, gegenüber den Filmen Voll Normal oder Ballermann 6 von Tom Gerhardt ist das hier reinstes Gold :-). Schau dir die mal an und du weißt, wie es um den deutschen Humor der 90er bestellt war und ja ich war pubertär und ja, ich habe es damals gefeiert. Heute würde ich diese Filme wohl nur noch als peinlich einstufen. Bin schon auf dein Review zum 2.Teil gespannt.

    • donpozuelo permalink*
      31. März 2023 09:31

      Voll normal fand ich früher auch saulustig. Hab den letztes Jahr nochmal geguckt und mich schon sehr geschämt 🙈

      Und ja, Manta Manta ist halt ein Film für Fans des Autos und dieser Zeit und die werden das auch weiter feiern, ich nehme davon lieber Abstand 😅

  2. Marc permalink
    31. März 2023 13:30

    Ja, voll normal ist ein Film zum fremd schämen, aber manche Sprüche haben sich ähnlich wie bei Werner ins Hirn gebrannt. Die bekommt man nicht mehr los. Sowas wie, jetzt haben wir Welt-Verbot.

  3. 2. April 2023 12:43

    Autsch. Das sagt einiges über das damalige Bild eines „coolen Typen“ aus. Und dass das heute hoffentlich nicht mehr so ist. Hoffentlich..
    Ich hab den nie gesehen und hab’s auch nicht vor XD

    • donpozuelo permalink*
      4. April 2023 06:38

      Ich kann das auch niemandem empfehlen. Das ist sehr anstrengend…

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