Zum Inhalt springen

Lass knacken!

4. Januar 2013

Ich bin kein Adam Sandler-Fan! Ich glaube, ich habe das schon mal erwähnt. Ich finde diesen Mann weder komisch noch wirklich sympathisch. Da mag ich seinen Busenfreund Kevin James wesentlich lieber (was wohl an dem Knuddel-Kumpel-Faktor aus „King of Queens“ liegen kann). Aber mit Adam Sandler kann man mich jagen. Daher dürfte es umso mehr verwundert, dass hier jetzt eine Adam-Sandler-Komödie kommt. Mich hat es auch verwundert. Sehr sogar. Aber es war furchtbar spät mitten in der Nacht und ich konnte einfach nicht einschlafen. Was würde also besser helfen als Adam Sandler? Einen Typen, den ich zum Gähnen finde?

Und so muss ich gestehen, dass ich mir „Leg dich nicht mit Zohan an!“ im Fernsehen um ein Uhr morgens ansah. Darin spielt Sandler den israelischen Anti-Terror-Super-Duper-Spezialisten Zohan, der eines Tages keinen Bock mehr hat, Terroristen zu jagen. Er will nicht mehr kämpfen, er will Haare schneiden! Und deswegen täuscht er seinen Tod vor, flieht nach Amerika, um dort an der Schere sein Glück zu finden. In dem kleinen Salon der Palästinenserin Dalia (Emmanuelle Chriqui) erfüllt sich sein Traum. Zohan legt bei den vorwiegend älteren Damen Hand an (leider Gottes im wahrsten Sinne des Wortes). Sein Glück wäre perfekt, wenn da nicht die Vergangenheit wäre… Zohans Erzfeind Phantom (John Turturro)!!!

Autsch!!!

Autsch!!!

Autsch!!!

Der furchtbare „israelische“ Akzent Zohans tat nach fünf Minuten schon sehr weh. Doch ich ignorierte das Blut, das aus meinen Ohren kam. Leider bestand dieser ganze Film nur aus solchen absurden Akzenten. Ich möchte die Hoffnung hegen, dass der Film im Original vielleicht ein bisschen besser klingt, aber was die deutsche Synchro hier angestellt hat, ist wirklich derb!

Was der Blutverlust durch die Ohren nicht schaffte, schafften dann die Tränen aus Blut über das Gesehene. Immer wieder musste ich mich fragen, wie jemand für solche Scheiße überhaupt Gelder bewilligt bekommt. Aber vermutlich reichen Namen wie Adam Sandler und Judd Apatow (der am Drehbuch beteiligt war) aus, um solchen Schwachsinn auf die Leinwand zu bringen. Im Endeffekt ist „Leg dich nicht mit Zohan an“ kommt ohne Sinn und Verstand aus. Wie auch… immerhin reden wir hier von eine Art Superman der Anti-Terror-Bekämpfung, der plötzlich Haare schneidet und alte Omas vor Freude flachlegt. Dazu kommen dann eine Reihe von unappetitlichen Anspielungen, schlechte Wortwitze und blöde Klamauk-Szenen, die alle von einem Mann dominiert werden: Adam Sandler. Schön verpackt in albernen Klamotten (weil sein einziges Beauty-Magazin aus den 80er Jahren stammt) blödelt sich Sandler durch den Film. Ich gebe zu, ein oder auch zwei Mal habe ich vielleicht auch gelacht. Vielleicht war das ein Reflex des Körpers, um den nervlichen Druck abzubauen oder eine Nebenwirkung des Blutverlustes. Aber mal im Ernst, Adam Sandler kann nicht schauspielern. Das, was er da vor der Kamera macht, hat Klassenclown-Niveau… und selbst die habe ich besser erlebt. Da helfen auch nicht die Gastauftritte von Dummchen Mariah Carey, George Takei oder Kevin James…

Aber wer weiß, vielleicht liegt das auch alles einfach nur an mir. Vielleicht sehe ich die Tiefgründigkeit eines Adam Sandlers nicht. Immerhin schafft er es in seinem Film, die Streitigkeiten des Nahen Ostens zu beseitigen. Möglicherweise bin ich voreingenommen. Möglicherweise ist Adam Sandler aber auch wirklich einfach nur schlecht. Nur bleibt da dann immer noch das große Rätsel, warum der Mann nach wie vor Filme produziert wie am Laufband. Von mir aus könnte er sich gerne zur Ruhe setzen.

Wertung: 2 von 10 Punkten (einen Punkt für Kevin James – ich mag Kevin James – und einen Punkt für… für… die Tatsache, dass mich der Film tatsächlich wach gehalten hat)

10 Kommentare leave one →
  1. 4. Januar 2013 08:27

    Mich unterhielt der Film damals im Kino ganz gut. Eine der besseren Sandler-Komödien, die man natürlich 1. immer im Originalton schauen und 2. ein Fan des Comedian sein sollte. Andernfalls gibt’s am Ende dann eben nur 2 Punkte 🙂

    • donpozuelo permalink*
      4. Januar 2013 09:14

      😀 2 sehr gute Voraussetzungen, um den Film vielleicht doch zu mögen. Die deutsche Synchro ist wirklich einfach nur furchtbar und versaut viel vom Film!!!

  2. 4. Januar 2013 10:14

    Sandler mag ich auch nicht besonders. Allerdings fand ich „50 erste Dates“ recht sehenswert. Vll. wegen der Story und Drew Berrymore. However. 😉

    • donpozuelo permalink*
      4. Januar 2013 11:11

      „50 erste Dates“ reizt mich auch so gar nicht. Die Story klingt witzig, die Barrymore ist sicherlich auch noch zu ertragen, aber Sandler??? Ich komm mit dem Typen echt nicht klar.

  3. 4. Januar 2013 10:21

    Mich schmerzt es ziemlich, dass Kevin James in der Sandler-Clique inzwischen auch seinen angestammten Platz hat. Muss das wirklich sein?

    • donpozuelo permalink*
      4. Januar 2013 11:11

      Das ist wirklich schade, aber wenn ich das richtig verstanden habe, sind die beiden ja schon seit Ewigkeiten gut befreundet, weswegen jeder mal beim anderen mitmachen darf.

  4. 9. Januar 2013 10:09

    Och, so schlimm war er nicht, im Gegenteil, ich fand ihn super 😀
    Hab auch letztens gesehen, dass er im Fernsehen lief; im Deutschen waren die Witze auch nicht gut…
    Aber don’t hate on Sandler, viel zu viele Hater da draußen. =/

    • donpozuelo permalink*
      9. Januar 2013 10:35

      Naja, vielleicht geb ich dem Sandler noch mal eine Chance! „Punch Drunk Love“ steht bei mir noch im Regal. Das soll ja wohl ein sehr guter Sandler-Film sein.

      • 9. Januar 2013 12:10

        Wollt ich fast schon erwähnen. Schau ihn dir an, nicht nur wegen Sandler ein toller, toller Film 🙂

        • donpozuelo permalink*
          9. Januar 2013 12:13

          Werd ich dann auf jeden Fall demnächst mal machen!

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..