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Run, Arnie, run!!!

7. Juni 2024

Ich muss gestehen, dass mir die früheren Stephen-King-Romane, die er unter seinem Pseudonym Richard Bachman geschrieben hat, schon immer echt gut gefallen haben. Vor allem, weil an ihnen nicht so viel übersinnlicher Horror stattfand (gut, abgesehen von „Thinner“): In „Rage“ geht es um einen Highschool-Schüler, der seine Klasse als Geiseln nimmt. In „The Long Walk“ werden junge Männer auf einen Todesmarsch geschickt, den nur einer gewinnen kann… und in „The Running Man“ gibt es eine TV-Show, in der Menschen für die pure Unterhaltung gejagt werden. Da gab es keine Clowns, Geister oder sonst irgendwas… das war gerade in meiner absoluten King-Hochphase mal eine willkommene Abwechslung. Auf den Film zu „The Long Walk“ warte ich ja bis heute noch, den Film zu „THE RUNNING MAN“ gibt es – verfilmt von TV-Legende „Starksy“ aus „Starksy und Hutch“, Paul Michael Glaser.

Die Welt liegt im Chaos, Nahrungsmittel sind Mangelware, aus den USA ist ein streng regierter Polizeistaat geworden… und die meistgeschaute Show im Fernsehen ist „Running Man“: Da werden verurteilte Kriminelle von so genannten Stalkern gejagt. Wer gewinnt, dem winkt die Freiheit in Saus und Braus. Wer verliert, stirbt. Der einstige Polizist Ben Richards (Arnold Schwarzenegger) verweigert den Befehl, auf unbewaffnete Menschen zu schießen und wird dafür inhaftiert. Nach außen hin beschmutzt man seinen Ruf zusätzlich als „Bestie“, die eben doch Unbewaffnete niedergemetzelt hat. Nach einem Gefängnisausbruch landet Richards bei TV-Legende Damon Killian (Richard Dawson), der ihn in seine Sendung „Running Man“ packt. Jetzt muss Richards um sein Leben kämpfen…

„Running Man“ ist ein wunderbarer Arnie-Action-Film. Dieser Film hat alles, was man für einen entspannten Schwarzenegger-Filmabend so braucht: Arnie in dem engsten und gelbsten Anzug aller Zeiten! Arnie, der einige ikonische Sprüche klopft (neben einem klassischen „I’ll be back“ den tollen „Aw, he had to split“, nachdem er den Kettensägen-Stalker in Zwei geschnitten hat oder „Here’s Subzero! Now… plain zero!“)… „Running Man“ hat ein paar cringe-würdige Oneliner, die aber Spaß machen – gerade weil Arnie sie raushaut. Kein anderer außer ihm hätte diesen Sprüchen Gewicht verleihen können. Dann haben wir natürlich Arnie als Action-Mann, der mehrfach brav seine Zigarre rauchen und dabei cool aussehen darf, der die gefährlichen Stalker killt (und dabei auch gegen seinen „Predator“-Kumpel Jesse Ventura kämpfen darf).

Der Film ruht sich sehr auf der Strahlkraft von Arnie aus… und liefert stringente, vorhersehbare Unterhaltung. Richard Dawson als Gegenspieler ist gut gecastet und auch wirklich gut… aber gerade bei ihm spürt man auch ein wenig das verspielte Potenzial des Films. Regisseur Glaser geht halt schlicht auf Action. Gradlinig und fertig. Dazu hat er ja schließlich Arnie vor der Kamera… was will man da mehr machen?

Doch gerade ein Film wie „Running Man“, der ja auch ein wenig Konsum-Kritik üben möchte, der die Sensationsgier an den Pranger stellt, der ein kaputtes System präsentiert, das seine Untergegebenen gnadenlos unterdrückt, hätte mehr sein können als nur reine Action. Die ganze Geschichte mit dem Widerstand, die mal kurz im Film angerissen wird, hätte man unter anderen Umständen auch weiter ausbauen können. Doch Glaser geht erst gar nicht in die Richtung (von daher frage ich mich immer, ob „Running Man“ nicht mal einer dieser Filme wäre, der durch ein Remake [ein gutes Remake, wohlgemerkt] nicht sogar besser gemacht werden könnte???)

Dennoch: „Running Man“ macht Spaß. Das ist genau die Art stumpfer Action-Unterhaltung, bei der man einfach nur Arnie in Reinform abfeiern kann. Kein großer Film zum Nachdenken, was aber nichts Schlechtes ist. Nur man hätte eben sehr viel mehr aus dem Stoff machen können. Aber Arnie rockt das Ding, von daher kann ich damit gut leben.

Wertung: 6 von 10 Punkten (Arnie rennt wie ein Tom Cruise, klopft Sprüche wie ein Arnie – geht doch)

3 Kommentare leave one →
  1. 7. Juni 2024 08:04

    Oh, den will ich auch dringend Mal wieder sehen. Fand ich in meiner Jugend sehr unterhaltsam. Habe mir vor ein paar Jahren das wunderschöne Blu-ray-Mediabook gegönnt und letztes Jahr sogar die 4K-Upgrade-Disc. Aber wie es halt immer so ist: im Regal steht es sich zu gut.

    • donpozuelo permalink*
      7. Juni 2024 20:46

      Das kenne ich. Aber ja, unbedingt mal wieder nachholen. Ist schon ein unterhaltsamer Film

  2. 20. Juni 2024 15:07

    Ewig nicht mehr gesehen. Da kann ich mich irgendwie an fast nichts mehr erinnern. 😀

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