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Random Sunday #133: BioShock 1

10. März 2024

Ich mag keine First-Person-Shooter. Ich komme mit dieser Perspektive immer nicht klar und bekomme sehr schnell Kopfschmerzen. Die klassischen Shooter von anno dazumal waren mir da echt viel zu hektisch und mir wurde einfach immer schwindelig. Deswegen bin ich hauptsächlich ein Third-Person-Kind geworden. Das ist etwas ruhiger. Trotzdem gibt es hier und da immer mal wieder ein First-Person-Game, dem selbst ich mich nicht entziehen kann. Dazu gehören „Fallout 3“, „Skyrim“ und eben auch „BIOSHOCK“, wobei das nun auch genau drei Beispiele sind, die jetzt nicht unbedingt First-Person-Shooter sind, sondern Rollenspiele, in denen es nicht primär immer nur ums Ballern geht. Ich habe mir jetzt vor kurzem die komplette „BioShock“-Trilogie besorgt, einfach weil ich die nochmal spielen wollte. Und „BioShock 1“ ist immer noch ein sehr cooles Spiel, das ja demnächst auch von Francis Lawrence nach einem Drehbuch von „Logan“- und „Blue Eye Samurai“-Autor Michael Green verfilmt werden soll. Eine Verfilmung, die sogar was werden könnte, wenn man sich mal das Spiel anschaut.

Wir spielen Jack, der 1960 mit einem Flugzeug über dem Atlantik abstürzt. Komischerweise genau an einer kleinen Leuchtturm-Insel, von der aus wir über einen Fahrstuhl nach Rapture kommen: Ein gigantisches Unterwasser-Imperium, das der Industrielle Andrew Ryan baute, um sich und seinesgleichen eine neue Heimat fernab von den Beschränkungen der modernen Gesellschaft zu geben. In diesem Unterwasser-Utopia wird Wissenschaft auf spannende Art und Weise vorangetrieben: Hier ermöglicht es einem ADAM, eine Substanz, die die Gene verändern kann, besondere Fähigkeiten zu erlangen. Leider ist Rapture, als wir ankommen, im Chaos versunken, eine Revolte gegen Ryan durch Atlas fand statt… und eben dieser Atlas will jetzt unsere Unterstützung, um Ryan endgültig zu besiegen.

Storytechnisch ist „BioShock“ wirklich großartig. Das Setting ist auch jetzt noch atemberaubend, dieses retrofuturistische Atlantis ist ein toller Ort, den man nur zu gerne erkundet. Gerade weil man während seines Rundgangs auch wirklich ein Gefühl dafür bekommt, wie dieser Ort in seinen Hochzeiten mal ausgehen haben konnte. Was Publisher 2K hier abliefert, ist ein aufregendes Utopia. Durch die einzelnen Figuren, die man auf seinem Weg durch Rapture kennenlernt, bekommt man noch ein bisschen mehr von der Geschichte hinter diesem Ort mit. Und das ist der Punkt, wo ich mir sage: „BioShock“ könnte als Film richtig gut funktionieren – einfach weil das Drehbuch für das Spiel schon so verdammt gut durchdacht ist und so viele Aspekte mit sich bringt, die man filmisch sogar noch ausbauen könnte. Die Vergangenheit Raptures wird uns immer nur erzählt, ein Film könnte uns das alles zeigen.

Dazu ist „BioShock“ ein Spiel mit herrlich schrägen Charakteren, die das ein oder andere Geheimnis mit sich bringen – und der große Plottwist kann sich sehen lassen, auch wenn er nicht das Rad neu erfindet, ist er doch für dieses Spiel unglaublich effektiv.

Spielerisch macht dieser Mix aus Ego-Shooter und Gen-Mutationen echt viel Spaß. Je mehr ADAM man hat, desto mehr kann man sich leisten – und irgendwann seine Gegner in Flammen aufgehen lassen, zu Eis erstarren lassen oder oder oder… der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Das ist ein unterhaltsames Konzept, leider sind nur die einzelnen Missionen dann irgendwann etwas ermüdend. Was daran liegt, dass die Karte zum Beispiel überhaupt nicht zu gebrauchen ist und wir am Ende immer nur irgendwelche Fetch-Missionen machen: Geh nach Punkt A, hole Objekt B, gehe zu Punkt C und löse Aktion D aus. Das ist alles sehr simpel gehalten. Zwischendurch ballert man sich halt durch Horden von Gegnern (meist ADAM-Junkies, die Splicers genannt werden) und versucht zu überleben. Da man ein großes Arsenal an Waffen und Fähigkeiten bekommt, ist das aber durchaus zu schaffen – und wie gesagt, allein weil Rapture so ein faszinierender Ort ist, lockt einen das Spiel auch gekonnt immer weiter und weiter.

„BioShock“ ist mittlerweile schon 17 Jahre alt, kann sich aber definitiv noch sehen lassen.

3 Kommentare leave one →
  1. 7. April 2024 21:13

    Auf den BioShock-Zug bin ich ja sehr spät aufgesprungen. Ich habe das vor ein paar Jahren überhaupt das erste Mal gespielt. Kurz danach BioShock 2. Und das obwohl ich mich nicht für die klassische Shooter-Spielerin halte. Eigentlich finde ich das manchmal einen Tick zu anstrengend.

    Aber ich war dann doch sehr froh das nachgeholt zu haben, weil die Welt und Idee doch sehr cool ist und ich dankbar bin jetzt Insider zu verstehen wie „Would you kindly …“. Der erste hatte es dann nur wegen der Optik eher etwas schwer bei mir, denn remastered ist der meine ich nicht wirklich und alles etwas pixelig auf größeren Displays. Der zweite war da schon anders. Den dritten habe ich dann aber doch nicht gespielt bisher.

    • donpozuelo permalink*
      15. April 2024 11:31

      Ich bin auch nicht so der Ego-Shooter-Typ. Da war ich dann froh, dass Bioshock mehr als nur Geballer ist und tatsächlich eine spannende Story abliefern kann.

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  1. Random Sunday #136: BioShock 2 | Going To The Movies

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