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Mathematik ist der Horror!

27. Januar 2023

Im Horror-Bereich wird es eigentlich auch immer schwieriger und schwieriger mit wirklichen Innovationen zu locken. Man hat einfach schon so viel gemacht… aber gut, das ist korrekt für so ziemlich jedes Genre. Von daher müssen Filmemacher sich mit dem Altbekannten mal ein wenig anders austoben. Regisseur und Autor Brendan Muldowney hat sich daran mal versucht, serviert uns ein altes Haus mitten im Nirgendwo (natürlich), einen unheimlichen Keller (was sonst?) und eine Familie, die durch etwas Düsteres ins Chaos gestoßen wird (anders ginge es ja auch gar nicht). Seine kleine Neuerung im Film „THE CELLAR“ ist dabei aber, dass das Ganze was mit Mathematik zu tun hat…

Keira Woods (Elisha Cuthbert) und ihr Mann Brian (Eoin Macken) ziehen mit ihren Kindern Steven (Dylan Fitzmaurice Brady) und Ellie (Abby Fitz) in ein altes Haus… eines Abends als die Eltern noch arbeiten müssen, fällt der Strom aus. Panisch ruft Ellie ihre Mutter an, die ihr sagt, sie müssen doch einfach nur in den Keller gehen und die Sicherung wieder reindrehen… nur Ellie hat panische Angst und so begleitet ihre Mutter sie am Telefon: Es seien schließlich nur zehn Stufen… die wollen sie gemeinsam herunterzählen. Das Problem ist nur: Ellie zählt nach 10 einfach weiter und weiter und verschwindet dann auf einmal. Keira muss nun nicht nur ihre Tochter wiederfinden, sondern auch hinter das Geheimnis des neuen alten Hauses kommen.

Brendan Muldowney verfilmt hier mit „The Cellar“ offensichtlich seinen Kurzfilm „Ten Steps“ – zumindest klingen die storytechnisch recht ähnlich. Nur muss das halt für den Spielfilm ausgeschmückt werden… und hier merkt man dann auch wieder die Probleme. Das Ausschmücken funktioniert leider nicht so. Gerade im letzten Drittel wird „The Cellar“ dann doch recht albern und generisch – und dabei fand ich die Grundidee super spannend.

Wie schon erwähnt basiert der Horror in „The Cellar“ auf alten mathematischen Forschungen der Vorbesitzer, die sich ein bisschen mit Alchemie ausprobieren wollten. Dafür sind dann überall im Haus Symbole und Formeln versteckt, die es zu entschlüsseln gilt. Diesen Ansatz hätte Muldowney meiner Meinung nach viel mehr auskosten sollen. Die Konzepte der Mathematik und Alchemie, die hier als Beschwörungsformeln a la „Evil Dead“ rezitiert werden, um zum Bösen hervorzustoßen, sind echt interessant… aber leider lässt Muldowney das gesamte Gewicht der Geschichte auf Elisha Cuthbert lasten. Zwischendurch wird ein Mathematik-Professor dazu geholt, dessen Rolle aber sehr kurz gehalten wird. Aber gerade er hätte als so eine Art mathematischer Ghostbuster wirklich gut funktionieren können. Das hat mich dann irgendwie doch geärgert.

Trotzdem ist „The Cellar“ auf einfache Art und Weise unterhaltsam. Den „Haunted House“-Aspekt inszeniert Muldowney ziemlich solide. Es werden hier und da ein paar jump scares eingebunden und die üblichen mysteriösen Dinge, die man halt schon zig mal gesehen hat, passieren… aber es macht irgendwie doch Spaß. Elisha Cuthbert wirft sich voll und ganz in die Rolle der besorgten Mutter. Schade ist halt nur, dass „The Cellar“ sie uns mehr in Montagen bei der Recherche zeigt, als das wir wirklich viel Aktion sehen (aber da hätte der Mathematiker ja wieder ins Spiel kommen können).

Ein bisschen absurd wird das Ganze dann – wie schon erwähnt – im letzten Drittel. Da sieht man dann auch mehr, was die Mathematik hier so angestellt hat. Das wirkt leider (auch wenn das Konzept echt cool ist) recht albern und wird ein wenig überstrapaziert. Interessanterweise hatte ich bei den letzten paar Bildern (die ich nicht spoilern will) ein paar Flashbacks an „His Dark Materials“. Aber auch der Schluss zeigt durchaus Potenzial, das nur leider nicht so richtig genutzt wird… und wenn Muldowney es doch gemacht hätte, wäre „The Cellar“ ein etwas spannenderer und interessanterer Film gewesen. So ist er einfach nur nett…

Wertung: 5 von 10 Punkten (Mathe ist schon gruselig, hätte hier aber noch gruseliger sein können)

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