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DFST 15: Once Upon A Dream

14. Januar 2023

Es ist ein bisschen her… ich weiß, ich weiß. Ich habe meinen Disney-Film-Samstag echt schleifen lassen, aber ich habe ihn nicht vergessen. Die Disney-Box ist gekauft und sie wird auch durchgeguckt… nur habe ich es irgendwie, im Gegensatz zu meiner Filmreise-Challenge, etwas salopper verfolgt. Das wird sich jetzt 2023 ändern… und nachdem ich jetzt gut zwei Monate Pause hatte, geht es jetzt weiter. Nach „Susi und Strolch“ aus dem Jahr 1955 wendete man sich bei Disney mal wieder einem klassischen Stoff zu und verfilmte das Märchen von „DORNRÖSCHEN“.

König Stefan und Königin Leah bekommen nach langer Zeit endlich ein Kind. Als die kleine Aurora geboren wird, wird im ganzen Königreich gefeiert – und schon direkt wird das Kind auch dem jungen Prinzen Phillip versprochen. Zu Feier des Tages kommen auch die drei Feen Flora, Fauna und Merryweather, um dem Kind ein Geschenk zu bringen. Doch bevor die Festlichkeiten vorbei sind, erscheint Maleficent und verflucht das Kind, auf das sie an ihrem 16. Geburtstag sterben möge, sobald sie eine Spindel berührt hat. Mit ihrem letzten Wunsch verhindert Merryweather den Tod und wandelt den Fluch dahingehend um, dass Aurora dann einschlafen und erst durch den Kuss wahrer Liebe aufgeweckt werden kann. Um Aurora zu beschützen, werden alle Spindeln verbrannt und das Kind wird von den drei Feen im Wald aufgezogen… doch an ihrem 16. Geburtstag passiert dennoch das Unglück.

Auch bei „Dornröschen“ muss ich gestehen, dass das hier mein erstes Mal gewesen ist. Ich kannte Ausschnitte und ich kannte vor allem den Angelina-Jolie-Film „Maleficent“, den ich mochte. Aber jetzt, wo ich das Original gesehen habe, muss ich da echt Abstriche machen. Denn „Dornröschen“ von 1959 ist so viel besser, als ich es erwartet hätte.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, aber nehmen wir vielleicht einfach mal direkt Maleficent selbst. Alter Schwede, was für ein Auftritt… das grüne Leuchten, diese Stimme, das Erscheinen in der Burg, diese arrogant-lässige Art, wie sich diese böse Fee bewegt – mit Abstand die beste Disney-Schurkin überhaupt. Diese Frau hat eine Aura, der man sich nicht entziehen kann. Ich war sofort direkt begeistert. Eleanor Audley, die Maleficent im Original spricht, hat auch diese perfekte Intonation dafür. Fand ich super… mir war auch nicht bewusst, dass die böse Zauberin im Film noch ihre Minions an ihrer Seite hat, die so eine Mischung aus Schweinen und Ogern sind – keine Ahnung. Aber die waren witzig.

Ich habe halt wirklich nicht erwartet, dass „Dornröschen“ so einen klaren und starken Fokus auf Maleficent setzt, obwohl es da natürlich trotzdem auch ein bisschen schade ist, dass die Figur nicht besser ausgebaut wird. Dieses „Oh, ihr habt mich nicht eingeladen, deswegen verfluche ich das Mädchen jetzt zum Tod“ kommt so aus dem Nichts. Das hätte man auf jeden Fall weiter ausbauen können, um der Figur an sich noch mehr Kraft zu geben. Aber wie gesagt, ich fand alles mit ihr trotzdem toll – auch später der Kampf gegen Phillip, wenn sie dann noch zum Drachen wird. Das ist ziemlich düster, aber macht „Dornröschen“ auch irgendwie besonders – sowas in der Art hat sich Disney vorher vielleicht höchstens in „Fantasia“ mal kurz getraut.

Irgendwie fand ich es auch erfrischend, dass Disney bei Aurora nicht zu sehr auf den Schnulz setzt. Das Dornröschen hat in ihrem eigenen Film erstaunlich wenig zu tun. Die Zeit, die sie bei den drei Feen verbringt, vergeht schnell… und ihr 16. Geburtstag wird mehr aus der Sicht der Feen gezeigt, die versuchen, ohne Magie einen Kuchen zu backen und ein Kleid für Aurora zu schneidern. Hier kommt der Disney-typische Humor zum Tragen… ohne das man sich auf Tiere verlässt. Vielmehr wird das Ganze eine lustige Slapstick-Sequenz, die einfach Spaß macht.

Aurora selbst darf dann Phillip treffen, obwohl sie nicht mal weiß, dass er schon ihr Verlobter ist oder das er weiß, dass sie die Prinzessin ist. Aus Aurora und dem plötzlichen Bewusstsein, dass sie königlicher Abstammung ist, hätte man sicherlich auch noch ein bisschen mehr machen können, aber gut… wie gesagt, ich war schon einfach froh, dass Aurora nicht so die typische Disney-Prinzessin ist, die mit Tieren tanzt und singt. Gesungen wird zwar trotzdem, aber diesen Song liebe ich einfach. „Once Upon A Dream“ ist wirklich eine sehr schöne Ballade, die ehrlich gesagt, auch endlich mal im Kopf bleibt. Höchstens noch an das Lied der Fee aus „Cinderella“ kann ich mich erinnern.

Disneys „Dornröschen“ ist echt ein sehr schöner Animationsfilm, der auch mal ein bisschen mehr die Schurkin feiert. Jetzt wo ich das aber gesehen habe, finde ich es schade, dass sich Disney bei „Maleficent“ mit Jolie nicht mehr getraut hat, sondern verzweifelte versuchte, aus ihr eine tragische Figur zu machen.

Wertung: 9 von 10 Punkten (schöne Märchen-Adaption mit grandioser Schurkin)

3 Kommentare leave one →
  1. 15. Januar 2023 20:35

    Ist unter meinen Top 3, vor allem die Optik des Films.

    • donpozuelo permalink*
      16. Januar 2023 07:11

      Ja, kann ich absolut verstehen. Ist wirklich ein starker Film.

Trackbacks

  1. DFST 16: Cruella (aber in gut) | Going To The Movies

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