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Random Sunday #100: Elden Ring

8. Januar 2023

Kleines Jubiläum! Whoop, whoop! Die 100. Ausgabe des Random Sundays… wer hätte es gedacht? Nachdem ich kurz ne kleine Pause hatte (bis Miss Booleana mich daran erinnert hat), ging es dann wieder ordentlich los. Und jetzt sind wir bei Ausgabe 100. Die muss natürlich was Besonderes sein… was wäre also angebrachter als über DIE Gaming-Erfahrung für mich schlechthin zu sprechen.

Die Spiele des Entwicklers FromSoftware meide ich eigentlich wie die Pest. „Dark Souls“ habe ich einmal angespielt, aber irgendwann frustriert aufgegeben. FromSoftware macht Spiele, die dich an deine Grenzen bringen. Brutale Gegner, die so brutal sind, dass du alle fünf Sekunden die Nachricht „YOU DIED“ lesen musst. Natürlich ist in solchen Spielen der Erfolg nochmal was ganz anderes, aber ich habe nicht lange durchgehalten und seit dieser Erfahrung alles von FromSoftware von mir gewiesen. Doch dann kam 2022 „ELDEN RING“… und die Gaming-Welt war komplett aus dem Häuschen. FromSoftwares erstes Open-World-Spiel – und das dann auch noch in Zusammenarbeit mit „Game of Thrones“-Autor George R.R. Martin, der vor allem für die Backstory der Welt verantwortlich gewesen ist.

Storytechnisch ist „Elden Ring“ jetzt aber trotzdem nicht so DER Bringer: Wir beginnen als „Tarnished“ und betreten ein Land, das von zahlreichen Halbgöttern regiert wird. Früher herrschte hier die Königin Marika. Als diese den Elden Ring zerschmetterte und verschwand, begannen die Halbgötter sich um die Bruchstücke zu bekriegen. Als Tarnished müssen wir nun die Halbgötter besiegen und den Elden Ring wieder zusammenfügen.

Irgendwie so… sehr viel von der Backstory findet sich in den Beschreibungen von Gegenständen oder wir erfahren mehr durch Gespräche mit den Bewohnern dieses Landes. Am Ende des Spiels ist aber einfach nur das Jagen nach den Halbgöttern entscheidend… es gibt einige Nebenquests, die die Handlung noch ein wenig ausbauen. Doch die Quests sind blöd gemacht, weil es tatsächlich ziemlich schwer ist, ihnen wirklich zu folgen. Man hat nicht, wie bei anderen Rollenspielen, ein Quest-Menü und verfolgt dann den Weg dorthin per Map. Man muss sich schon merken, welcher NPC einem was erzählt hat, um Sidequests zu verfolgen. Aber am Ende sind diese Quests nur schmückendes Beiwerk.

Immerhin sind wir bei FromSoftware… und da bleibt natürlich die Frage: „Warum zur Hölle habe ich mir ausgerechnet dieses Spiel dann doch angetan?“ Nun, überall hörte ich, dass „Elden Ring“ gerade durch den Open-World-Aspekt zugänglicher ist als die meisten FromSoftware-Spiele. Trotzdem ändert das nichts daran, dass die Kämpfe immer noch sauschwer sind… auch wenn ich jetzt, wenn mir eine Gegend nicht gefällt, einfach erstmal eine andere besuchen kann. Das ist jedoch auch gefährlich, so reitet man (und ja, man hat in diesem Spiel ein Reittier) von Ort zu Ort, nur um dort vor den nächsten fiesen Gegnern zu fliehen. Das hat gerade den Anfang für mich extrem umständlich gemacht. Jeder kleine Hanswurst in diesem Spiel macht dich zu Mus. Furchtbar… nach etwa zwei Wochen Spielen gab ich dann auf.

Doch der Ehrgeiz (und der Geiz, immerhin hatte ich 70 Euro für das Spiel bezahlt) waren stärker. Und so wurde „Elden Ring“ für mich eine ganz neue Gaming-Erfahrung. Das erste Mal beschäftigte ich mich intensiver mit einem Spiel. Ich weiß nicht, wie viele Artikel ich gelesen habe („Was muss ich als Elden-Ring-Anfänger beachten?“, etc.), wie viele YouTube-Videos ich zu unterschiedlichen Strategien geguckt habe (mir werden bis heute noch zig Elden Ring Videos vorgeschlagen) und wie sehr ich zum Farm-Boy wurde.

Farm-Boy? Nun ja, in „Elden Ring“ braucht man Runen, um seinen Charakter verbessern zu können. Runen bekommt man durch das Töten von Gegnern… und es gibt zig Videos auf YouTube, die einem Tipps und Tricks zum Farmen geben. Ist das Cheaten? Keine Ahnung, aber ich habe alles gemacht… und selbst mit mehr Runen ist „Elden Ring“ nicht einfach.

Die Bosse sind nach wie vor ein Highlight… und wirklich fies ohne Ende. Hier geht es ordentlich zur Sache und man braucht echt gute Strategien. Aber dieses Gefühl, wenn man so einen Brocken am Ende, nach zig Versuchen, mit viel Schweiß und Tränen und sehr viel Wut besiegt hat, ist unbeschreiblich. Wirklich. Ohne Scheiß. Ich habe sowas noch nicht in einem Spiel erlebt. „Elden Ring“ ist da wie eine Droge… und dieses High nach einem Boss-Kill ist unbeschreiblich. Man wird dann echt ein bisschen wie ein Junkie und sucht den nächsten Fix. Ich hatte zum Glück irgendwann auch tatkräftige Unterstützung von meiner Imitatior-Träne, die ein Zauber ist, bei dem ich meinen Charakter quasi klonen konnte. Hilfreich ohne Ende.

Das allein war schon alles toll, dazu kommt aber noch, dass „Elden Ring“ einfach ein wirklich optisch schönes Spiel ist. Dieses riesige Reich ist eine wahre Augenweide. In der Mitte erhebt sich der Elden-Baum, die riesigen Burgen sind fantastsich, die Landschaften unglaublich schön und gefährlich… und als Manga-Fan kam ich nicht drumherum ein bisschen was Kentaro Miuras „Berserk“ in diesem Spiel wieder zu finden. Und da war ich nicht der Einzige. Gebt mal einfach nur „Elden Ring Berserk“ bei der Suchmaschine eures Vertrauens ein und man sieht, wie sehr einer der größten Mangakas mit seinen fantastischen Designs diese Fantasy-Welt von „Elden Ring“ beeinflusst hat.

„Elden Ring“ war sehr aufregend, war sehr intensiv und war ein Spiele-Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.

2 Kommentare leave one →
  1. 2. Februar 2023 21:47

    Manchmal ist es ja schon traurig, dass ich bei manchen Hypes zwar irgendwie hooked bin, aber auch keine Lust auf den „Aufwand“ empfinde. Ich bin ja mehr so ein Wochenendespieler, da kommt man halt nicht weit und Spiele, die zu aufwendig sind, frustrieren mich schnell. Sogar neulich als ich Death Stranding angefangen habe. Wegen der immens langen „Filmsequenzen“, in denen ich taten- und ahnungslos nur rumsitze.
    Ich habe soviele tolle Bilder aus Elden Ring gesehen, aber ich glaube da muss ich dann wohl doch passen..

    Abgesehen davon: herzlichen Glückwunsch zum 100. Random Sunday! Ich mag die Kategorie ja sehr.

    • donpozuelo permalink*
      5. Februar 2023 09:06

      Danke dir.

      Und ja, ich versteh dich absolut. Ich bin auch nur ein Wochenend-Gamer, da war Elden Ring auf jeden Fall ne ordentliche Herausforderung 😅🙈

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