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Bridget Jones‘ Kettensägenmassaker

26. Oktober 2022

Die „Texas Chainsaw Massacre“-Reihe ist für einen Vollständigkeitsfanatiker wie mich eigentlich keine gute Reihe. Zu viele Filme sind zu schwer zu bekommen, einige kann man nach wie vor in Deutschland nicht erstehen. Deswegen muss ich ein paar Sprünge machen und zum Beispiel Teil 3 komplett auslassen. Dafür haben wir jetzt „TEXAS CHAINSAW MASSACRE 4“… im Deutschen mit dem Zusatz „DIE RÜCKKEHR“ versehen, im Original mit dem etwas absurden Titel „THE NEXT GENERATION“. Nachdem Teil 2 ja schon ziemlich gaga gewesen ist, setzt Teil 4 jetzt noch mal einen drauf… und ist dabei unterhaltsam und irritierend zugleich.

Als sie nach ihrer Prom eine Abkürzung nach Hause nehmen wollen, werden Jenny (Renee Zellweger) und ihre Freunde von einem mysteriösen Jeep von der Straße gedrängt. Natürlich trennt sich die Truppe, um nach Hilfe zu suchen… und stoßen dabei auf Vilmer (Matthew McConaughey), der leider zur Sawyer-Familie gehört und mal wieder nach Dinnergästen für Leatherface (Robert Jacks) und Co. sucht.

Jupp… ihr habt richtig gelesen, Renee Zellweger und Matthew McConaughey in einem Film und es ist keine alte romantische Komödie. Obwohl, wie lustig wäre es gewesen, wenn ein Chainsaw-Film mal sowas gemacht hätte. Gut, sie haben ein bisschen „Romantik“ in Teil 2 bringen wollen, als Leatherface auf einmal Gefühle zeigt. Aber das zählt nicht. Hier in Teil 4 übrigens auch nicht. Von Romantik ist das Ganze weit entfernt. Von gut leider auch, auch wenn das Ganze trotzdem irgendwie unterhaltsam ist.

Die meiste Zeit ist es der typische Teenie-Slasher-Kram, der mit ein paar fiesen Szenen daher kommt. Viel mehr ist „Texas Chainsaw Massacre 4“ aber eher so eine Art Backwood-Hillbilly-Film, der uns eine kaputte Familie zeigt, die irgendwo im Nirgendwo lebt. Das Ganze lebt sehr von dem grandiosen Overacting eines gewissen Matthew McConaughey, der sogar hier schon seinen bekannten Spruch „Alright, alright, alright“ bringt und offensichtlich sehr viel Spaß daran hat, dieses sehr durchgeknallten Vilmer zu spielen.

Was Teil 4 aber Neues mit ins Spiel bringt, ist eine höhere Ebene zu dem, was die Sawyers eigentlich machen. Bislang sind wir immer davon ausgegangen, dass die Menschen jagen, schlachten und essen, weil es ihnen Spaß macht. Teil 4 bringt da jetzt jemand Neuen dazu: Rothman (James Gale), ein sehr reicher und sehr wichtiger Mann, der offensichtlich zu einer Art Organisation gehört, die die Sawyers unterstützt. Hier bekommt Teil 4 dann so „Martyrs“-Züge, in denen man den Opfern der Sawyers eine spirituelle Erleuchtung durch ihre Erfahrung bringen möchte und damit irgendwie ja auch suggeriert, dass das möglicherweise schon von Anfang an der Fall gewesen ist. Ich weiß es nicht, vielleicht ist das auch jetzt erst passiert. Aber es ist auf jeden Fall ein bisschen witzig zu denken, sowas wie die Illuminati hätten bei dem texanischen Kettensägen-Massaker ihre Finger im Spiel.

Aber das ist dann auch schon alles, was man über Teil 4 sagen kann… Renee Zellweger ist halt als typisches „final girl“ mit von der Partie. Schreit sich brav die Seele aus dem Leib und kämpft sich tapfer durch dieses Gaga-Plot. Es ist immerhin schon echt bewundernswert, wie weit sich die Reihe in Teil 4 von dem entfernt hat, was es mal gewesen ist. Immer wieder finden sich zwar nette kleine Easter Eggs und Verweise zum ersten Teil – schließlich ist Kim Henkel hier das erste Mal als Regisseur dabei. Er ist mit Tobe Hooper für das Skript von Teil 1 verantwortlich gewesen. Und macht jetzt hier quasi sein eigenes Ding… ich finde, man hätte dieses ganze Illuminati-Sache mehr auskosten sollen. Das hätte wenigstens mal für einen ganz neuen Anstrich gesorgt. Aber gut… zu weit vom Kettensägen schwingenden Ledergesicht will man sich dann auch nicht entfernen.

Wertung: 5 von 10 Punkten (total gaga, aber irgendwie unterhaltsam dabei)

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