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Peter Parker bricht das Multiverse

20. Dezember 2021

Es war damals Jamie Foxx, der per Instagram die ersten großen Begeisterungsschübe ausbrechen ließ, als er verkündete, er würde nach seinem Auftritt in „The Amazing Spider-Man 2“ in „SPIDER-MAN: NO WAY HOME“ wieder mit dabei sein. Nach „Into the Spiderverse“ würde nun also auch das Spiderverse in Live Action wahr werden. Irgendwann kam Alfred Molina dazu und natürlich die Hoffnung aller, dass auch Andrew Garfield und Tobey Maguire wieder mitmachen würden. Das Ganze geriet irgendwann so aus dem Ruder, dass man eigentlich bei all den Wünschen und Gerüchten nur davon ausgehen konnte, dass „No Way Home“ enttäuschen würde. Aber tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall…

„No Way Home“ setzt genau da an, wo „Far From Home“ aufgehört hat. J. Jonah Jameson (JK Simmons) liefert Beweise dafür, dass Peter Parker (Tom Holland) nicht nur ein Mörder, sondern auch Spider-Man ist. Das wirft Peter direkt aus der Bahn, ist sein Geheimnis nun doch der ganzen Welt bekannt. Und die Auswirkungen spürt nicht nur er, sondern auch seine Tante May (Marisa Tomei), seine Freundin MJ (Zendaya) und sein bester Freund Ned (Jacob Batalon). Um vor allem denen ein ruhiges Leben zu sichern, wendet sich Peter an seinen Avengers-Kollegen Dr. Strange (Benedict Cumberbatch). Mit Hilfe eines Zaubers sollen alle vergessen, dass Peter Parker Spider-Man ist. Doch weil Peter immer wieder dazwischen quatscht, geht der Spruch schief… und statt dem Vergessen tauchen auf einmal Wesen aus anderen Dimensionen auf, die ebenfalls wissen, wer Spider-Man wirklich ist – wie zum Beispiel ein Dr. Octopus (Alfred Molina), ein Norman Osborn (Willem Dafoe) oder ein Max Dillon (Jamie Foxx).

Ich bin einfach nur begeistert von diesem Film. Mittlerweile habe ich ihn schon zwei Mal gesehen und er hört nicht auf, mich zu begeistern. Das Ganze fühlt sich erstmal wirklich wie ein verdammt gelungener Abschluss der Peter-Parker-Trilogie an, die man einst mit „Homecoming“ anfing. Regisseur Jon Watts entwickelt dabei vor allem seine Hauptfigur Peter Parker so unglaublich stark aus. Viele haben ja immer wieder bemängelt, dass er den sicheren Halt eines Tony Starks hatte. Dass er nie wirkliche Konsequenzen tragen musste. Dass er es eigentlich viel zu einfach hatte. Ich gehöre nicht zu denen, ich mochte auch die Vorgänger-Filme. Aber mit „No Way Home“ ändern sich das.

Peter Parker ist hier wirklich selbst für seine Entscheidungen verantwortlich. Und die stellen ihn vor große moralische Dilemmas, die jetzt nicht nur ihn betreffen, sondern alle um ihn herum. „No Way Home“ traut sich wirklich endlich mal sehr viel mehr und begibt sich mit Parker auf eine emotionale Achterbahnfahrt, die so einiges von ihm fordert.

Es ist aber auch einfach großartig, wie dieser Film das Konzept des Multiverse hier aufgreift und es, ähnlich wie „Into the Spiderverse“ schafft, unterschiedliche Charaktere unter einen Hut zu bekommen. Auch wenn es hier jetzt mit dem Fokus auf den Schurken ist. Willem Dafoe ist dabei so großartig wie eh und je. Wie dieser Mann es allein nur durch seine Mimik schafft, uns deutlich zu machen, ob gerade der Goblin oder Norman Osborne die Kontrolle hat, ist fantastisch. Ein Jamie Foxx ist einfach Jamie Foxx. Er spielt nicht mehr den gleichen Charakter wie noch in TASM 2, aber okay… damit kann ich leben. Wer ein klein wenig zu kurz kommt, ist tatsächlich Alfred Molina, aber allein ihn in dieser Rolle auch noch einmal wiederzusehen, ist irgendwo auch toll.

Viele haben ja immer wieder skeptisch gefragt, ob so viele Charaktere in einem Film gut gehen können. Aber im Gegensatz zu „Spider-Man 3“, wo das Studio mehr und mehr wollte, ist „No Way Home“ in dieser Hinsicht sehr viel besser strukturiert. Der Film verliert bei all dem nie seinen Fokus und der liegt eben auf einem Peter Parker, der so gefordert wird wie noch nie.

Auch in allen anderen Bereichen übertrumpft sich „No Way Home“ selbst. Der Humor ist fantastisch (auch wenn selbst hier der ein oder andere Gag etwas zu gestreckt wird oder nicht so ganz passt), die Action macht einfach nur Spaß und liefert schöne Schauwerte und selbst der restliche Cast bekommt mal deutlich mehr zu tun als sonst. Zendayas MJ wird weiter ausgebaut, Batalons Ned wird mehr als nur der Typ im Stuhl und auch einen Marisa Tomei darf endlich mal ein bisschen mehr sein als nur die heiße Tante May.

„No Way Home“ hat alle meine Erwartungen erfüllt und mir einfach einen Film geliefert, der mich von Anfang bis Ende umgehauen hat. Ich bin mehr als nur begeistert… und das zum Glück nicht nur, weil der Film so auf der Klaviatur der Nostalgie spielt, sondern auch das Neue rund um Spidey gut etabliert.

Wertung: 10 von 10 Punkten (würde es jetzt keinen Spider-Man-Film mehr geben, wäre das okay, denn „No Way Home“ liefert ein starkes, spannendes und emotionales Finale der Trilogie)

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