2018
Das Jahr ist schon wieder fast vorbei. Wie es sich da gehört, werden wir ein wenig melancholisch und werfen einen Blick zurück. Dieses Jahr habe ich ganze 45 Mal den Weg ins Kino gefunden… doch dieses Jahr war gefühlt ziemlich viel Mist dabei. Obwohl es ja schändlicher Weise auch ziemlich viele Filme in diesem Jahr gab, die es erst gar nicht ins Kino geschafft haben und die ich doch so gerne dort gesehen hätte (ich sehe in deine Richtung, „Annihilation“).
Aber gut… fangen wir einfach an. Ich bleibe, wie üblich, bei meinen alten Kategorien… eine Top-10-Liste gibt’s aber am Ende auch noch
Überraschungshit I
Ich bin jetzt nicht unbedingt der Eiskunstlauf-Fan, weswegen ich auch nicht sonderlich scharf auf die Geschichte von Tonya Harding war. Aber wow, was war „I, Tonya“ doch für ein geiler Film. Ich hatte ein stinknormales Biopic erwartet, bekam stattdessen eine herrlich selbstironische und bissige Krimi-Komödie mit einer umwerfend guten Margot Robbie.
Warum wurden sie nur nicht beachtet?
Eine schwierige Kategorie dieses Jahr, weil ich doch mehr auf Mainstream gesetzt habe – und die Filme, die es dann doch nicht waren, mir eh nicht so gefallen haben. Deswegen greife ich zu David Robert Mitchells „Under the Silver Lake“. Der kam erst relativ spät raus und wurde selbst hier in Berlin nur sehr stiefmütterlich behandelt, hat aber definitiv ein breiteres Publikum verdient.
Fiesestes Filmfiasko
Ein Wort: „Suspiria“. Uff… was für eine Hölle sich diesen Film zweieinhalb Stunden lang anzuschauen. Ich war sooo froh, als das endlich vorbei war und ärgere mich immer noch ein bisschen, dass ich im Kino nicht einfach aus einem Film gehen kann. Geht einfach nicht… so musste ich das in voller Gänze erleiden. Und ja, der Film hatte ein paar tolle Ideen, aber es war mir einfach viel zu viel.
Mein erstes Mal
So ein richtig gutes „erstes Mal“ gab es für mich in diesem Jahr gar nicht. Aber um die Kategorie dennoch zu füllen, erwähne ich „A Quiet Place“. Das war das erste Mal, dass ich im Kino wirklich Totenstille erlebt habe. Irgendwie ein faszinierendes Gefühl… wie unglaublich still es wirklich während des ganzen Films war. Als hätten alle Zuschauer Angst, Emily Blunt und John Krasinski verraten zu können. Das kriegt auch nicht unbedingt jeder Film hin.
Visuelles Highlight
Mein visuelles Highlight ist ein Film, der es – wie schon eingangs erwähnt – nicht einmal ins Kino geschafft hat: „Annihilation“. Ein toller Film von Alex Garland, ein cleverer Film, aber auch ein optisch mehr als nur beeindruckender Film. Das sind Bilder, die ich nur zu gerne auf der großen Leinwand gesehen hätte.
Hätte ich doch lieber nicht geguckt
Okay, jetzt wird es länger, denn für diese Kategorie hatte ich so eine Kandidaten. Gerade die großen Blockbuster-Fortsetzungen wie „Pacific Rim 2“ oder „Jurassic World 2“ waren eher Katastrophen. Auch „Tomb Raider“ würde ich gerne aus meinem Gedächtnis löschen wollen, aber irgendwie am schlimmsten hat mich dann doch „Solo – A Star Wars Story“ getroffen. Er war nicht schlecht schlecht, er war nur einfach nicht gut. Ich bleibe dabei, ich hätte zu gerne die Lord-Miller-Version davon gesehen.
Überraschungshit II
Ich war nicht darauf vorbereitet, wie sehr mich Bradley Coopers „A Star is born“ berühren würde. Vielleicht lag es daran, dass ich mich zu dem Zeitpunkt gerade sehr allein fühlte und emotional ziemlich instabil war oder einfach nur daran, dass es ein wunderschöner Film ist. Ich weiß es nicht, aber was ist „A Star is born“ doch für ein schöner Film. Ich mochte die Musik, ich mochte selbst die kitschige Geschichte, die nie kitschig war, weil Lady Gaga und Cooper einfach so eine tolle Chemie miteinander hatten. Einfach nur ein wunderschöner Film, mit dem ich nun wirklich nicht gerechnet hatte.
Trickreich
Animationsfilme habe ich in diesem Film fast ausschließlich nur Animes gesehen – und unter denen stach besonders „Night is Short, Walk on Girl“ hervor. Doch am meisten beeindruckt hat mich dann doch „Spider-Man: Into the Spider-Verse“, der es einfach mal geschafft hat, einen Comic wirklich lebhaft und bunt auf die Leinwand zu bringen.
Comeback des Jahres
Gab es dieses Jahr so ein richtiges Comeback? Michael Myers kehrte mit „Halloween“ zurück, aber das war nicht so beeindruckend. Ich glaub, ich habe kein richtig gute Comeback… daher kommt hier einer, den ich da sonst nicht unbedingt reinpacken würde: Ant-Man. Ich weiß, ich weiß… ist jetzt kein Riesen-Comeback, aber ich mochte Teil 2 und sonst habe ich nichts besseres für diese Liste 😉
Hochgelobt und doch enttäuscht
Diese Kategorie fällt mir dieses Jahr ziemlich leicht, denn wohl kein Film wurde mehr gefeiert als Guillermo del Toros „The Shape of Water“. Ich konnte mit diesem Film wirklich gar nichts anfangen. Ich hatte mich wirklich schwer darauf gefreut und wirklich gehofft, dass del Toro endlich mal wieder an gute alte „Pans Labyrinth“-Zeiten anknüpfen kann, aber ich fand „Shape of Water“ einfach nur sehr, sehr öde. („Call my by your Name“ wäre aber auch ein guter Kandidat für diese Rubrik)
Comic-Film des Jahres
Wenn ich nicht vor kurzem einen besseren Comic-Film gesehen hätte, würde meine Antwort „Avengers: Infinity War“ lauten. Aber „Spider-Man: Into the Spider-Verse“ ist einfach mal soooooooooooooooo viel besser. Deswegen gehört hier Spidey hin!
Serie des Jahres
Serien gab es dieses Jahr natürlich wieder viele richtige gute. „The Walking Dead“ hat sich zum Beispiel in Staffel 9 echt wieder gemacht. „Chilling Adventures of Sabrina“ hat mich auf jeden Fall auch schwer begeistert… doch die Serie, bei der ich mich jetzt schon auf mehr freue, ist „The Dragon Prince“. Einer der „Der Herr der Elemente“-Autoren erzählt einen neuen Epos, der auch optisch einfach nur umwerfend aussieht!
So und jetzt noch die obligatorische Top 10 für dieses Jahr:
8 – Avengers: Infinity War
7 – A Beautiful Day
5 – Your Name
4 – Under the Silver Lake
3 – Hereditary
2 – A Star is born
1 – Spider-Man: Into the Spider-Verse
Was waren denn so eure Filme des Jahres??? Flops und Tops???
In diesem Sinne wünsche ich euch jetzt schon mal einen guten Rutsch… auch wenn wir ja noch ein paar Tage in diesem Jahr übrig haben.
Dir auf jeden Fall auch schon mal einen guten Rutsch und alles Gute für 2019.
Ich war tatsächlich nur neun mal im Kino und habe daher nur die wenigsten Filme gesehen. The Shape of water fand ich aber toll. Bohemian Rhapsody auch. Three Billboards habe ich auch gesehen. Der war wohl das Jahreshighlight.
Halloween fand ich übrigens auch nicht so schlecht wie du 😉
Danke, danke. Wünsche ich dir auch.
The Shape of Water fand ich auch toll, Bohemian Rhapsody ähnlich.
Tomb Raider habe ich jetzt an Weihnachten gesehen… joa, hätte es nicht gebraucht. Dafür habe ich Solo nicht sooo schlecht gesehen.
Wie auch immer – komm gut ins neue Jahr!
Shape of Water ist einfach nicht meins. Ich mochte nur Jenkins als ihren Nachbarn.
Tomb Raider war gruselig. Und Solo fand ich öde. Da hätte ich gerne die Miller-Lord-Version gesehen.
Dir auf jeden Fall auch einen guten Rutsch. 😀
Da habe ich noch viel aufzuholen, denn von deinen Top 10 kenne ich noch keinen einzigen Film. Dafür fand ich „The Shape of Water“ ganz grandios… 😉
Du bist ja auch entschuldigt als Familien-Vater. Wir Single-Typen haben eh viel mehr Zeit fürs Kino. Dafür hast du dann die tollen Extended Cuts fürs Heimkino 😉
Schöne Liste, aus der ich mir A Star is Born, Nur ein kleiner Gefallen und Under The Silver Lake notieren werde 😉
Danke. Das sind auf jeden Fall drei Filme, die ich ohne Sorgen nur wärmstens empfehlen kann.
Ant Man war also „kein Riesen-Comeback“? Wäre auch seltsam bei Ant Man.
Obwohl… Mittlerweile kann er ja auch riesig. 😀
Mittlerweile kann Ant-Man einfach alles. 🙂
Außer hochdeutsch. Ach nee. Das war was anderes… 😀