Sengoku Batman
Das DCEU hat nach wie vor seine großen Schwierigkeiten, auch nur ansatzweise an die Erfolge des MCU anzuknüpfen. „Justice League“ war eine mittlere Katastrophe und nur „Wonder Woman“ stach bisher wirklich positiv aus der kleinen Gruppe von Superhelden-Filme der Marke DC hervor. Ganz anders sieht es da für Batman und Co. im Animationsbereich aus. Da können sich die Filme ja meistens doch sehen lassen und vor allem scheint sich DC hier auch mehr zu trauen. Als ich vor einiger Zeit einen Trailer zu „Batman Ninja“ sah, dachte ich: „Wow, wie cool ist das denn?“ Tja, leider klingt das nur auf dem Papier wirklich cool, denn der fertige Film kann den Erwartungen nicht so ganz standhalten – zumindest meinen nicht.
Batman macht mal wieder Dinge, die ein Fledermaus-Mann eben machen muss: Im Arkham Asylum kämpft er gegen Gorilla Grood, der dabei ist, eine Zeitmaschine einzusetzen. Was ihm auch gelingt… und so landet Batman auf einmal im feudalen Japan. Hier muss er feststellen, dass er nicht alleine in der Vergangenheit angekommen ist. Joker, Two-Face, Poison Ivy und noch einige andere Gestalten haben es sich im alten Japan gemütlich gemacht und mit Hilfe der Energie-Kapseln aus Groods Maschine angefangen, ihre eigenen Imperien aufzubauen. Doch zum Glück ist auch Batman nicht alleine in der Vergangenheit gelandet und so hat er bald Hilfe im Kampf gegen die Schurken – zumal es da auch noch einen Clan von Ninjas gibt, die einer alten Prophezeiung folgen, nach der Batman ihr großer Anführer wird.

Fledermaus zu Pferde
Ach, „Batman Ninja“… warum hättest du nicht cooler sein können? Ich meine, Batman als Ninja im feudalen Japan. Das klingt eigentlich nach einer Idee, auf die man schon viel früher hätte kommen müssen. Aber gut, besser spät als nie – nur dann am Ende scheitert es für mich doch an der Umsetzung. Oder besser gesagt: es scheitert für mich an der Story. Die Umsetzung ist nämlich phänomenal!
Takashi Okazaki erschuf einst den „Afro Samurai“ und war bei „Batman Ninja“ für das Charakter Design verantwortlich – und verdammt noch eins, das ist ihm gelungen. Batman als Anime-Figur im alten Japan sieht einfach nur verdammt cool aus. Sämtliche japanischen Looks der Figuren sehen verdammt (und ja, ich benutze es jetzt zum dritten Mal) genial aus. Anders kann man es nicht beschreiben. „Batman Ninja“ hat seinen ganz eigenen Look, ein wenig bunt, ein wenig schräg, aber bestens auf die Charaktere abgepasst. Allein der Joker ist eine Wucht und passt wunderbar in diese Zeit.
Zum Glück wird in „Batman Ninja“ jetzt aber auch nicht der typische Anime-Look verwendet. Zumal auch zwischendurch recht unterschiedliche Stile vermischt werden: da gibt es eine kurze Passage, die wirklich aussieht, als wäre sie mit dem Pinsel gezeichnet; dann gibt es wieder diese typischen „Afro Samurai“ Szene, in denen alles auf Tempo getrimmt ist. „Batman Ninja“ ist optisch gesehen ein absolutes Fest und packt den Batman in ein Szenario, das wirklich Spaß macht.
Das Blöde daran ist nur, dass es nicht so wirklich genutzt wird. Ich hätte gerne so eine Art „Last Samurai“-Szenario gehabt: Batman in Samurai-Rüstung, Batman als Ninja in geheimen Missionen, Batman als Ronin im Kampf gegen andere Gegner. Leider will „Batman Ninja“ ein bisschen abgedrehter sein – ein bisschen mehr Mecha-Anime! Jupp, ihr habt richtig gelesen. Letztendlich könnt ihr den subtilen Ansatz, der sich bei „Batman Ninja“ anbietet, in die Tonne treten. Denn statt Schwertkämpfen und Ninja-Action bekommen wir riesige Roboter (!), die sich kaputt kloppen.
Damit versaut sich der Film bei mir dann leider auch alles. Wozu dieses perfekte feudale Setting, dieser perfekte Look – nur um dann alles in großer Robo-Action versinken zu lassen? Das fühlt sich einfach wie eine absolut verspielte Chance an. Ganz ehrlich, ich würde mir wünschen, irgendjemand kehrt irgendwann zu der Idee von Batman als Ninja in Japan zurück und macht daraus eine Anime-Serie. Die dann ohne Roboter-Mist auskommt.
Die Roboter machen „Batman Ninja“ nämlich ziemlich schnell kaputt und öde. Und das ärgert mich so – warum nur??? Es sah alles so gut aus und dann das. Verdammt, verdammt, verdammt. So ein schön aussehender Film und dann diese langweilige Story. „Batman Ninja“ hätte eigentlich das beste Batman-Film-Erlebnis überhaupt sein sollen, weil Batman und Ninja halt einfach wirklich perfekt zusammen passt. Ach Mann… ich ärger mich!
Wertung: 5 von 10 Punkten (der Look ist Hammer, der Ansatz der Idee auch, die Umsetzung mit Riesen-Robotern passt dann leider gar nicht)
Ja, der 3. Akt à la Transformers hat dem Ganzen dann letztlich das Genick gebrochen.
Oh ja… diesen ganzen Transformers-Mist hätten sie sich echt sparen können, dann hätte das wirklich ein unterhaltsamer Film sein können.
Wow, das klingt tatsächlich nach einer wahnsinnig geilen Idee. Aber wo kommen denn bitte die Roboter her??
Es ist auch einfach eine wahnsinnig geile Idee und ich würde mich wünschen, sie würden das einfach als Serie machen (oder als Game).
Dass mit den Robotern ist superblöd. Grodds komische Zeitmaschine zerspringt und die vier Energiekapseln werden in der Vergangenheit unter den Schurken wie Joker, Deathstroke und Poison Ivy und Co. aufgeteilt. Mit Hilfe von den Dingern können sie dann auf einmal tolle Sachen anstellen – inklusive eben diese komischen Roboter bauen, die einfach mal den kompletten Film versauen.