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Der Schatz des Ein-Äugigen Willys

22. November 2017

Stranger Things 2“ hat mich an einen dieser Filme der 80er erinnert, der es einfach wert ist, ihn noch einmal zu schauen. Und die zweite Staffel der Netflix-Erfolgsserie wird ja auch nicht gerade müde, auf diesen einen Film zu verweisen. Da wird von Piraten-Schätzen gesprochen, das wird von dem X auf der Karte geredet, dass den Platz markiert… und da ist natürlich Sean Astin, der lange vor seiner Zeit als Hobbit in dem vielleicht coolsten Kinder-Abenteuer-Film meiner Kindheit mitspielte und der Pate für jeden anderen Film (und auch Serie) ist, in dem eine kleine Gruppe von Kindern aufregende Abenteuer erlebt (here’s looking at you, Stranger Things): „Die Goonies“.

Die Wohnsiedlung in den Goon Docks von Mikey (Sean Astin), seinem Bruder Brand (Josh Brolin), Mouth (Corey Feldman), Chunk (Jeff Cohen) und Data (Jonathan Ke Huy Quan) soll abgerissen werden, um für einen Country Club mehr Platz zu schaffen. Da kommt es den Jungs wie gelegen, dass sie auf dem Dachboden von Mikeys und Brands Eltern eine alte Schatzkarte finden, die zum Schatz des Ein-Äugigen Willys führt. Doch der Weg dahin ist voller Gefahren, Fallen und der gemeinen Fratelli-Bande, die den Kindern dicht auf dem Fersen ist.

Indy-Möchtegerne

Was soll man zu „Die Goonies“ noch sagen? Es ist der „Indiana Jones“ für Kinder. Es ist der perfekte Abenteuer-Film, der ohne große Explosionen und Schießereien auskommt. Es ist der harmloseste und doch aufregendste Film über eine Schatzsuche. Als Kind habe ich diesen Film geliebt, wenn die Goonies durch die dunklen Gänge krabbeln, Fallen ausweichen, komische Gerippe finden, lange Bach-Rutschen runterfegen und geheimnisvollen Hinweisen nachgehen. Und auch jetzt macht der Film von „Superman“-Regisseur Richard Donner und Produzent Steven Spielberg einfach nur Spaß. Wie gesagt, dank Spielberg merkt man in jeder Minute, dass das auch gut als Indy-Film hätte fungieren können, denn „Die Goonies“ haben alles, was ein guter Abenteuer-Film braucht: fiese Gegner, geheimnisvolle Orte und einen großen Schatz, der geborgen werden möchte.

Doch damit nicht genug Indiana Jones in „Die Goonies“: Einer der Fratellis trägt doch tatsächlich Indys Kult-Hut und dann dürfen wir nicht Jonathan Ke Huy Quan vergessen, der schon mit Dr. Jones in „Tempel des Todes“ zusammenarbeiten durfte. Spielberg kopiert einfach den Indy-Touch in jederlei Hinsicht und macht das Ganze einfach noch einmal für Kinder… und es ist ein Film, den man heute noch gucken kann, denn hinter jeder Ecke lauert coole Action, die aufregend ist, ohne Kinder in Angst und Schrecken zu versetzen. Im Gegenteil, man hat nach diesem Film selbst Lust, auf Schatzjagd zu gehen.

Dazu kommt eine wunderbare Besetzung – die man so nur noch in den 80er Jahren hätte bringen können. Heutzutage würden alle wutentbrannt aufspringen und fluchen, wenn der kleine dicke Junge zu seinem Fetttanz gezwungen wird oder der kleine asiatische Junge natürlich genau derjenige ist, der verrücktes Technik-Zeug entwickelt. Aber damals war das alles noch okay und ein Spielberg und ein Donner inszenieren das auch ohne, dass man ihnen wirklich Typisierung vorwerfen kann. Denn die Charaktere sind so liebevoll und jeder ist auf seine Weise stark und wichtig für die Geschichte. Jeder von ihnen bekommt seinen Moment – jenseits des von ihm verkörperten Stereotyps. Das macht jeden der Goonies so liebenswert, weil man sich in jedem von ihnen leicht wiederfinden kann.

Es ist aber auch witzig, den Film heute zu sehen, wenn man bedenkt, was mal aus diesen Leuten wird. Okay, eigentlich ist nur aus zweien von denen was geworden, aber immerhin reden wir von „Hobbit“ Sean Astin und bald „Cable“ Josh Brolin, die hier ihre Karriere im coolst möglichen Film für einen Start begonnen haben.

„Die Goonies“ ist und bleibt ein großartiger Film, den man immer wieder gucken kann. Dieser Film wird auch nie alt werden, weil alles so wunderbar handgemacht ist. Das ist ein Film, der auch in 10 Jahren noch gut aussehen wird. Bleibt nur irgendwie zu hoffen, dass sie sich „Die Goonies 2“ wirklich sparen. Denn ganz ehrlich, was soll das? Dieser Film braucht keine Fortsetzung.

Wertung: 10 von 10 Punkten (diesen Film will ich irgendwann mit meinen Kindern gucken)

12 Kommentare leave one →
  1. 22. November 2017 07:41

    Definitiv bis heute einer meiner liebsten Lieblingsfilme. „Indiana Jones“ für Kinder beschreibt es perfekt. Zudem so charmant und 80er Jahre mäßig erzählt, dass es eine wahre Freude ist. Ganz viel Liebe. ❤

    • donpozuelo permalink*
      22. November 2017 18:48

      Absolut. Ein toller Film, der extrem gut gealtert ist

  2. 22. November 2017 12:10

    Indy gegen „moderne“ Piraten auf Schatzsuche hätte ja nebenbei auch mal was.

    Meine Lieblingsszene hier ist übrigens die mit dem Mixer. Einfach nur herrlich banane. Aber generell natürlich einfach ein fantastischer Film.

    • donpozuelo permalink*
      22. November 2017 19:00

      Der ganze Film ist so wunderschön kindlich Banane… einfach toll.

      Und ja, Indy gegen Piraten hätte was. Alles ist besser als Indy gegen Sowjets.

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