Möge die Hoffnung mit Euch sein!
Die Prequels zu „Star Wars“ haben letztlich doch ein Gutes! Wenn man sich alle Filme der Reihe in der gewünschten chronologischen Reihenfolge anschaut, dann hat man ein echtes Glücksgefühl, wenn man sich durch die drei neuen Filme geguckt hat. Denn sobald in „Die Rache der Sith“ der Abspann läuft, weiß man, dass nun endlich die Zeit gekommen ist. Die Zeit für die guten Filme der Reihe. Jene Filme, die selbst mit den Erweiterungen von Lucas‘ Special Edition immer noch tausendmal besser sind als die neuen. Das Einzige, dem man sich wirklich noch stellen muss, ist die Frage, ob man den eigentlich ersten „Krieg der Sterne“ nun einfach nur „Star Wars“ nennt oder den Zusatztitel „A New Hope“ noch mit dazu setzt. Ich muss gestehen, dagegen weigere ich mich immer noch ein bisschen, aber ungeschehen kann ich es dadurch auch nicht machen.
Also… es ist endlich Zeit für den richtigen Sternen-Krieg, der uns endlich mit Luke Skywalker (Mark Hamill) bekannt macht, der durch die Roboter R2D2 und C3PO das Abenteuer seines Lebens erlebt. Gemeinsam mit dem alten Obi-Wan Kenobi (Alec Guinnes) und dem Weltraum-Schmuggler Han Solo (Harrison Ford) macht sich Luke auf, um eine wichtige Nachricht an Prinzessin Leia (Carrie Fisher) und ihre Rebellen zu überliefern. Das Imperium hat einen riesigen Todesstern und der böse Darth Vader (David Prowse) scheut nicht davor, ihn einzusetzen.

Die Vier Macht-Getiere…
„Star Wars“ – ein toller Film, ein spannender Film, ein packender Film, ein Film, den man immer wieder gucken kann. Aber warum ist es nun so, dass George Lucas 1977 noch wusste, wie es richtig geht und später dann nicht mehr??? Mag es vielleicht daran liegen, dass Lucas damals einfach ein gerissenes Schlitzohr war und sich seine Geschichte rund um die Sternen-Kriege clever zusammenklaute? Denn wie ich nie müde werde zu betonen, bediente sich Lucas fleißig bei einem der einflussreichsten Regisseure überhaupt – bei Akira Kurosawa. Und wenn man sich dessen „Die verborgene Festung“ anschaut, dann ist man erstaunt – mehr als nur erstaunt.
In Kurosawas Film geraten zwei einfache Bauern in den Kampf zweier Parteien, schließen sich schließlich einem einsamen Rebellen an, um gemeinsam mit ihm, eine Prinzessin zu schützen. Aus den zwei einfachen Bauern, die sich ständig streiten, machte Lucas zwei Roboter, die sich ständig streiten. Aus dem feudalen Japan mit seinen Samurai wurde das Weltall. Die Prinzessin blieb, die Schwertkämpfe blieben, selbst Vaders Helm erinnert stark an die Samurai-Helme und Lucas klaute sogar das wohl einprägsamste Mittel seiner Reihe von Kurosawa: die Wisch-Überblendung. Aber damit noch nicht genug, auch einzelne Einstellung übernahm Lucas und schuf sein „Star Wars“ damit.
Ich will damit „Star Wars“ an sich nicht schlecht reden, um Gottes Willen. Aber man muss halt schon auch anerkennen, dass der allererste „Star Wars“ nicht unbedingt nur allein Lucas‘ Verdienst ist, was dann vielleicht auch ein bisschen verdeutlich, warum der Film letztendlich so gut geworden ist. Wie heißt es so schön: „Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht!“ Die Prequels waren das „schlecht Selbstgemachte“, „Star Wars“ ist das gut Geklaute.
Und wie gut es doch tut, endlich das richtige „Star Wars“ zu gucken!!!! Die Charaktere sind wunderbar! So ein Luke Skywalker steht zum Anfang für all das, was man als kleiner Zuschauer (und auch heute als großer) sein wollte: ein Held! Gut, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Han Solo auftaucht und man erkennen muss, dass so ein cooler Held noch viel besser ist als der kleine Skywalker. Solo ist ein Cowboy im Weltall, der ein brüchiges, aber beeindruckendes Raumschiff fliegt. Dessen Partner ein riesiges Fellknäuel ist. Der immer einen Spruch parat hat. Und hier wiederum muss man Lucas selbst dann auch loben, dass er diesem Duo kein zartbesaitetes Mädchen an die Seite stellt. Prinzessin Leia trägt vielleicht den königlichen Titel, ist aber alles andere als ein schreckhaftes Mauerblümchen. Die kann austeilen!!!!
Anders als in seinen späteren Sequels weiß Lucas in „Star Wars“ auch, dass er sich auf diese Charaktere zu konzentrieren hat – und so werden wir nicht mit zu vielen anderem gestört. Stattdessen gibt’s mit Darth Vader einen grandiosen und furchteinflößenden Schurken und mit dem Todesstern eine Gefahr, wie man sie in den Sequels nie gespürt hat.
Auch jetzt noch ist „Star Wars“ einfach toll anzuschauen, gerade die letzte Schlacht am Todesstern hat nichts von ihrer Dynamik und ihrer Spannung verloren. „Star Wars“ vereint Fantasy und Action in genau der richtigen Dosis. Lucas führt uns behutsam in diese Welt ein, ohne uns dabei mit zu vielen Erklärungen zu belästigen. Es gibt so etwas wie die Macht, es gibt das Gute und das Böse – fertig!!! Alles weitere werden wir dann schon im Laufe der Zeit entdecken – und das ist doch letztendlich auch das, was so eine Geschichte ausmacht und was den Sequels geschadet hat: zu viel Erklären, zu wenig Entdecken, zu wenig Neues. In „Star Wars“ hat Lucas noch den Glauben an uns als Zuschauer, dass wir einfach dank sympathischer und liebenswerter Charaktere und einer spannenden Geschichte mehr als nur Spaß haben werden. Den hat man und freut sich schon auf die Dinge, die da noch kommen werden!!!!
Wertung: 10 von 10 Punkten (die Hoffnung hat gesprochen und sich erfüllt)
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Ursprünglich wollten wir uns auch nochmal alle Teile vor dem Kinostart ansehen. Tja, falsch gedacht – keine Zeit. Schade, aber ok. Aber nichts desto trotz – deine Kritik sagt’s ja schon, 10/10 – verdient.
Ja, ja… die Zeit… ich hätte es ja auch fast nicht geschafft… 😀
Mensch, jetzt muss ich aber wirklich bald mal „Die verborgene Festung“ schauen. Du hast mir ja schon Mal erzählt, dass Lucas sich da bedient hat, aber das klingt im Detail dann doch schon mächtig XD
Jupp… den Film kann ich wirklich nur empfehlen. Zum einen halt, weil man sieht, wie viel von ihm in „Krieg der Sterne“ steckt und zum anderen, weil es einfach ein verdammt guter Film ist.