Don’t Hassel The Hoff 9000!!!
Ich schreibe ja sonst nicht wirklich über Kurzfilme. Na gut… was heißt „sonst nicht wirklich“. Ich schreibe genau so viel über Kurzfilme wie ich über Dokumentationen schreibe: Nämlich nicht. Aber das heißt natürlich nicht, dass ich sie nicht gucke. Ich gucke sie sogar sehr gerne, nur schreibe ich gewöhnlich nicht darüber… demzufolge muss es schon was Besonderes sein, wenn ich mein Quasi-Schweigen breche. Und irgendwie ist es das auch, denn diese 30 Minuten Film, über die ich mich hier jetzt kurz mal auslassen will, waren merkwürdig, absurd und trotzdem einfach nur genial.
Es begann alles vor 2 (oder auch 3?) Jahren, da gab es einen merkwürdigen Trailer für einen Film namens „Kung Fury“ und dazu natürlich auch die passende Kickstarter-Kampagne, mit der der Schwede David Sandberg eben diesen Film finanzieren wollte. Ich weiß jetzt nicht, ob es sein Ziel war, nur diesen 30-Minüter zu produzieren… aber ich wünsche mir doch sehr, dass daraus vielleicht noch mehr wird. Nach diesem Kurzfilm ist das eigentlich Pflicht.
Wir schreiben das Jahr 1985: Die Detectives Kung Fury (Sandberg selbst) und Dragon (Steven Chew) jagen den Roten Ninja, doch der tötet Furys Partner und macht sich daran auch Fury selbst zu töten… doch in dem Augenblick wird der vom Blitz getroffen und von einer Kobra gebissen, bekommt Visionen von Shaolin-Mönchen und wird so zum größten Kung-Fu-Meister aller Zeiten. Viel später kommt’s dann aber so richtig dicke: Denn in bester „Terminator“-Manier taucht auf einmal Adolf Hitler (Jorma Taccone) auf und killt jeden in Furys Dienststelle. Warum??? Nun, wie es scheint will Hitler der wahre Kung-Fu-Meister werden (weswegen er sich auch gerne Kung Führer nennt). Mit Hilfe von Hackerman (Leopold Nilsson) will Kung Fury in die Vergangenheit reisen, um Hitler zu töten… doch geht dabei so einiges schief und Fury landet viel weiter in der Zukunft als gedacht.

Kung Fu Furious
So viel zu einer Story, die schon ziemlich verrückt klingt. Aber ganz ehrlich, wir hatten jetzt schon untote Nazis, die auf die Fresse bekommen haben. Wir hatten Nazis, die von der dunklen Seite des Mondes zurück gekommen sind und demnächst sollen auch noch Nazi-Zombies kommen, die mit Haien durch den Himmel reiten. Warum also nicht auch Nazis, die Kung Fu lernen und so die Weltherrschaft an sich reißen wollen? Solange es dafür sorgt, dass Nazis ordentlich vermöbelt werden, bin ich dabei.
Aber Sandberg macht nicht einfach nur einen weiteren Nazi-Verkloppe-Filme mit „Kung Fury“. Nein, das wäre zu langweilig und ich würde nicht darüber schreiben. „Kung Fury“ ist… ja, wie beschreibe ich das jetzt am besten? Nehmt alle nerdigen Sachen, an die ihr so denken könnt, packt 80er-Jahre-Synthie-Sounds drunter, gebt dem Ganzen ein merkwürdigen Vintage-Filter… und… naja, ihr wärt vielleicht noch nicht einmal ansatzweise bei dem, was „Kung Fury“ ist.
„Kung Fury“ ist Trash, aber so grandios verpackt, dass man nach den 30 Minuten noch mehr will. Sandberg hat die besten Oneliner, die ich seit Ewigkeiten in einem Film gehört habe (Sly Stallone könnte sich da mal für seinen nächsten Alt-Herren-Streifen bedienen). Aber das ist natürlich nicht alles… Sandberg beweist so viel Liebe für die 80er Jahre und gleichzeitig auch so viel Kreativität, dass man sich an „Kung Fury“ nicht satt sehen kann. Ob nun Laser-Dinos, alte nordische Götter, Arcade-Maschinen, die durchdrehen oder halt der Kung Führer – wer an diesem kleinen Film nicht irgendwas findet, was ihn zum Schmunzeln bringt, dem kann man wohl auch nicht mehr helfen.
„Kung Fury“ ist wahrscheinlich mit das Absurdeste und Kreativste, was man sich zum Thema Nazis verkloppen, vorstellen kann. Es hat coole Action-Szenen, merkwürdige Hacker, Zeichentrick im Stil der alten „G.I. Joe“-Serie und einen coolen Helden, der mit besonders tiefer Stimme spricht. Und endlich mal wieder ein Song von David Hasselhoff, den ich nicht mehr aus dem Kopf kriege.
„Kung Fury“ ist… ach scheiße, was schwafel ich eigentlich noch? Guckt Euch das Ding an und fertig ist der Lack!!!!
David Sandberg, danke für diesen herrlichen kreativen Schwachsinn! Ich hoffe, du kriegst noch genug für einen Kinofilm zusammen. Das muss einfach auf die Leinwand… 😀
Wertung: 9 von 10 Punkten (Nieder mit Kung Führer!!! Lang lebe Kung Fury!!! Und David Hasselhoff!!!!)
Und diese Videotracking-Sequenzen haben mich gleich mal an meine alten Videorekorder-Zeiten erinnert. Wirklich absurder Trash, aber gerade deshalb so gut. 🙂
Absolut… 😀
Ja!!! Ich habe mich so weggeschmissen! XD Diese Oneliner waren so abgrundtief klischeeig, dass sie schon wieder genial waren. Und die ganze Story so wunderbar absurd. „Here’s my number. Call me with this *car phone commercial fliegt rein*“ 😀
Die Oneliner waren die besten seit Ewigkeiten… gerade weil sie nicht so bierernst wie sonst immer genommen wurden. Das hat an gute alte Arnie-Zeiten erinnert…
Jaaaa 😀 „Ah’ll be baaack!“
„Put de cookie down!“
Ich musste dann jetzt einfach doch auch noch ein Artikelchen dazu schreiben. 😀
Ich und wunderbar??? Ich werd ja ganz rot 😀
xD Okay, nächstes Mal werde ich „so’n komischer Hasselhoff-Fan“ schreiben. Besser? 😀
Hmm… bin ja jetzt kein wirklicher Hasselhoff-Fan (auch wenn meine erste Kassette damals tatsächlich von ihm war). Dann bleib lieber bei wunderbar 😀
Du willst doch nur gelobt werden, gib es zu! 😉
Wunderbar bleibt in jedem Fall stehen, weil du gute Reviews schreibst. ^-^ Das weiß ich spätestens seit du Rekordhalter für die höchste Anzahl der Worte „männlich“ und „Mann“ in einem Text bist. xD
Okay, ich gestehe…
Und ja, ich sollte wohl wirklich irgendwo mal meinen Rekord vermerken lassen 😀
Ha! Wusst ich’s doch! Er is eingebildet! Aber wer nennt sich sonst auch schon „Don“? 😛
Gute Idee, das Guinessbuch hat dafür vielleicht wirklich noch keinen Eintrag, obwohl da ja ziemliche Absurditäten drinstehen. 😀
Klar ist er eingebildet, sonst würde er jetzt auch nicht anfangen, von sich in der dritten Person zu sprechen. 😀
Hach, dafür schreibe ich dich immer automatisch falsch, sehe ich gerade. Sorry! Mein Hirn möchte anscheinend, dass in deinen Nick noch ein „n“ reinkommt … Ich korrigier das dann mal XD
Erstmal muß ja noch klar sein, wo Hackerman eigentlich ist.
Das ist wohl wahr… und ob Thor auch wieder helfen kann…
Nur aus Interesse, ich hatte dich und andere Reviews in meinem Artikel nachgetragen. Den Trackback sehe ich aber hier nicht. Kommt der Ping bei dir an oder liegt der ggf. auch im Spam?
Hmm… normalerweise sollte das der Fall sein. Aber ich glaube, WordPress nimmt immer nur seine eigenen Trckbacks an. Ist mir schon mal aufgefallen. Sobald die Verlinkung nicht von einer WordPress.com-Seite kommt, werden die nicht angezeigt.
Komisch, weil von crazyth1ngs geht es ja, bzw. von mir nach dort ja auch. Ich hab das dafür aber generell schon beobachtet, daß die Pings erst nach mehrmaligem Aktualisieren meines Artikels ankamen. Weird.
Ja, ich versteh es auch nicht ganz. Mal funktioniert es sofort, mal nicht… komisches System…
Hier kann ich nur in gleiche Horn blasen, der Film ist wirklich genial. Sowas Detailverliebtes mit so authentischem Flair sieht man selten. Sandberg hat die Achtziger richtig gut getroffen und mein Humorzentrum auch. Ich liebe dieses wirre Gedankenhopping.
Nicht wahr??? Ich hoffe wirklich sehr, dass sie das vielleicht auch in einer Langfassung hinbekommen.