Fröhliche Halloweenachten
Ich bin ja nicht unbedingt für Halloween, das habe ich ja schon einmal hier recht deutlich gemacht. Halloween ist zwar eine schöne Tradition für die Amis, aber das ganze Gedöhns, das deswegen hier bei uns veranstaltet wird, kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Trotzdem eignet sich die Zeit um Halloween natürlich immer gut, um Horror-Filme anzuschauen. Passt ja dann irgendwie doch… so, wie man zu Weihnachten halt gern mal den ein oder anderen Weihnachtsfilm schaut. Und als echter Halloween-Verweigerer (zumindest solange wir hier in Deutschland bleiben) ist es für mich daher auch nicht schwer zu sagen, dass ich „Nightmare Before Christmas“ eher in die Kategorie Weihnachtsfilm packe… wenn es auch nicht unbedingt die Art von Weihnachtsfilm ist, den man mit der ganzen Familie schauen kann… obwohl… solange alle vorgewarnt sind, warum nicht.
Schließlich ist die Geschichte von Jack, dem Kürbis-König, einfach nur wundervoll. Denn Jack ist es Leid, Jahrein, Jahraus, nur Halloween zu feiern. Aber wenn man in Halloween-Town lebt und ein wandelndes Skelett ist, bleibt einem nichts anderes übrig. Und trotzdem fühlt sich Jack zu Höherem berufen… und bei einem zufälligen Ausflug nach Christmas-Town weiß er auch ganz genau, was das ist: Jack Skellington will Weihnachten feiern. Dazu lässt er den Weihnachtsmann entführen und seine Halloween-Monsterkollegen Geschenke verpacken und Weihnachtsbaum-Schmuck basteln… nur wie sich das für Monster gehört, haben die natürlich nicht so viel Ahnung von Nächstenliebe und Fröhlichkeit… Jacks Weihnachten droht zu einem echten Fiasko zu werden…

Er war so artig, dass er gleich den ganzen Weihnachtsmann geschenkt bekommt.
Man muss an dieser Stelle eines ganz deutlich hervorheben: DER FILM IST NICHT VON TIM BURTON. Ja, er trägt zwar eindeutige Merkmale des Meisters des Skurrilen, aber Burton war hier nur als Produzent und Co-Drehbuchautor tätig. Der Mann, der die Fäden in der Hand hielt, war Henry Selick. Ich finde das wichtig, dass man das noch einmal erwähnen sollte… denn Selick hat hier mit „Nightmare Before Christmas“ ein tolles Stop-Motion-Abenteuer hingelegt und sollte dafür auch geehrt werden.
„Nightmare Before Christmas“ hat mit Jack Skellington eine wunderbare Hauptfigur, die davon getrieben ist, seinen Traum wahr werden zu lassen. Auf der einen Seite kann man ihn dafür nur loben: Er geht andere Wege, kämpft für seinen Traum. Doch auf der anderen Seite lässt ihn sein Hochmut auch blind werden… und so erkennt er nicht, dass ein Schuster bei seinen Leisten und ein Kürbis-König doch lieber bei seinen Kürbissen bleiben sollte. Aber das ist ja auch gut, sonst wäre „Nightmare Before Christmas“ ziemlich schnell wieder vorbei.
So erleben wir ein richtig gruseliges Weihnachtsfest mit Schrumpf-Köpfen als Geschenken, Weihnachtskränzen, die alte Menschen terrorisieren und Schlangen, die den Tannenbaum auffressen. „Nightmare Before Christmas“ macht aus Weihnachten ein herrliches Horror-Spektakel, das in bester Stop-Motion-Manier einfach nur zum Staunen einlädt. Selick gelingt es, hier zwei unterschiedliche Welten zu erschaffen… Halloween-Town ist unheimlich, creepy und halt schon irgendwie etwas, dass sehr an Tim Burton erinnert, während Christmas-Town ein kunterbuntes Lichtfest mit fröhlichen Elfen und jeder Menge Schnee ist… tja… und das ist etwas, dass der gute Jack nicht so richtig hinbekommt.
Doch „Nightmare Before Christmas“ lebt nicht nur von der tollen Optik, sondern ist ja auch noch ein wunderbares Grusical… die Songs sind echt einfach nur schön… und aus dieser kleinen Horror-Oper entwickelt sich eine spannende Geschichte mit einer wunderschönen und liebevollen Liebesgeschichte, die am Ende richtig zu Tränen rühren kann.
Und das ist doch dann alles, was man zu Weihnachten braucht… und deswegen gehört „Nightmare Before Christmas“ einfach mehr zu Weihnachten (steht ja schließlich auch im Titel – obwohl dieser Film einfach so gut ist, denn kann man sich immer und immer wieder anschauen).
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen fröhliche Halloweenachten… nein, so richtige Weihnachten. Ich wünsche Euch keine Schrumpfköpfe, keine Tannenbaum fressenden Schlangen und vor allem keine schreienden Kinder 😉 sondern einfach ein paar beschauliche Tage mit der Familie und Freunden. Frohe Weihnachten!!!!
Wertung: 10 von 10 Punkten (dieser Nightmare ist mal ein echter Traum von einem Stop-Motion- und Weihnachtsfilm!!!)
Yeah, das ist eine gute Review zum Festtag! Ich kann den Film momentan zwar nicht mehr wirklich sehen, weil ich ihn letzte Woche einer vertieften, etwa 20 Seiten langen Filmanalyse unterzogen habe, aber yeah! 😀
Oh ja, das kann ich gut verstehen. Aber das vergeht auch wieder… Halloween-Town muss man einfach immer wieder mal besuchen.
Ein toller Film, eine tolle Besprechung und ein toller Weihnachtsgruß: Ich wünsche dir auch ein frohes Weihnachtsfest und ruhige Tage zwischen den Jahren! 🙂
Danke. Dir auch… obwohl es bei deinen kleinen Zwergen ja nicht unbedingt ruhig seim wird 😉
Haha, schöne Wahl für heute – mag den Film auch sehr. Klassischerweise aber wirklich irgendwann zwischen Halloween und der Vorweihnachtszeit.
Wünsche dir auch frohes Weihnachtsfest! 🙂
Wünsche ich dir auch…