Wenn aus Spiel Ernst wird
Oh Mann, allein mein Titel ist viel zu ernst gewählt… schließlich geht’s hier um einen Film mit dem klangvollen Titel „Knights of Badassdom“. Wie komme ich dann darauf, so etwas wie „Wenn aus Spiel Ernst wird“ zu wählen… naja, vielleicht, weil es in fünf Worten ganz gut beschreibt, worum es geht… nur müsst ihr euch dazu jemanden vorstellen, der diesen Titel mit einem schallenden Lachen untermalt. Denn das gehört als Untermalung zu „Knights of Badassdom“ einfach dazu.
Joe (Ryan Kwanten) wurde gerade von seiner Freundin Beth (Margarita Levieva) verlassen. Zur Aufmunterung schleppen ihn seine beiden Freunde Eric (Steve Zahn) und Hung (Peter Dinklage) mit auf das LARP-Event „Fields of Everwar“, wo sie als Ritter und Zauberer verkleidet gegen Typen in rosa Gorilla-Kostümen kämpfen (man muss halt für so ein Live Action Role Play viel Fantasy mitbringen). Blöd nur, dass Eric als Zauberer mit Hilfe eines alten Buches, das er über eBay erstanden hat, einen echten Dämon in Gestalt von Beth beschwört, der anfängt, sich durch die LARPer zu fressen. Gemeinsam mit seinen Freunden und der charmanten Gwen (Summer Glau) muss Joe diesen Dämonen besiegen.

Call me Imp one more time… I dare you…
„Knights of Badassdom“ ist ein Film für Nerds und Serienfans… und viel wichtiger noch, „Knights of Badassdom“ nimmt sich selbst nicht ernst. Es ist einfach nur eine herrlich schräge Komödie über (Verzeihung an alle LARPER, das ist jetzt nicht so gemeint wie es vielleicht klingt) herrlich schräge Vögel. Wie schon gesagt, wenn die Herrschaften dann verkleidet und mit Gummi-Schwertern bewaffnet im Wald auf Gorillas losgehen, wenn sich die majestätischen Wasserfälle als Regentonne offenbaren… dann weiß man halt, dass man diesen Film nicht Ernst nehmen soll, die Charaktere aber schon. Denn die sind mit voller Begeisterung dabei… wie sich das für einen echten LARPer gehört…
Allen voran Peter Dinklage. Der Mann hat hier so viel Spaß daran, gegen sein Tyrion-Image zu kämpfen, dass man permanent nur am Grinsen ist, wenn er im Ritter-Outfit und gestelztem Mittelalter-Englisch die Regeln für Ryan Kwanten erklärt. Als mit Pilzen zugedröhnter Verfechter von LARP, Alkohol und Metal rockt Peter Dinklage einfach die Rolle des Hung und gehört zum absoluten Scene-Stealer!
Ryan Kwanten überzeugt als liebestrunkener Naivling, der erst langsam in seine Rolle als echter Held reinwächst, um dann in einem grandiosen Finale seinen Mann zu stehen. Für den Hingucker des Films sorgt „Firefly“-Amazone Summer Glau.
Doch neben den sehr liebevollen Witzen auf Kosten der LARPer (obwohl es definitiv kein Auslachen, sondern eher ein Mitlachen sein dürfte… aber das müsste man dann halt echte LARPer fragen) hat „Knights of Badassdom“ auch ordentlich Gemetzel zu bieten. Denn so ein Dämon isst am liebstens Herzen… und die werden in bester „Terminator“-Manier dem lebenden Objekt direkt entnommen. So ein Untier aus der Hölle hat’s da halt nicht mit der üblichen Etikette der Herzensentnahme. Ein bisschen unfreiwillig lustig wird’s dann zwar, wenn das Vieh seine wahre Natur zeigt… aber an dem Zeitpunkt ist das auch egal, weil es sich einfach so gut ins „Gesamtkunstwerk“ einfügt… da brauche ich kein Höllenwesen, das supergut aussieht. Hauptsache, die „Knights of Badassdom“ hauen da ordentlich drauf… und wie gesagt, dieses Finale setzt dem Ganzen die Krone auf!!! Einfach nur superlustiger Quatsch!!!
Und mehr möchte dieser Film auch nicht sein! Deswegen läuft er über vor Serien-Stars und guter Laune. Denn hier darf jeder einfach ein bisschen rumalbern und es ist trotzdem ein verdammt unterhaltsamer Film. Natürlich muss man sich ein bisschen in diese Welt des Rollenspiels einleben können, aber wenn man das hinbekommt, sollte man mit „Knights of Badassdom“ wirklich seinen Spaß haben.
Wertung: 8 von 10 Punkten (LARP… ROFL!!!)
Habe den Film jetzt vor kurzem gesichtet und bin ohnehin nicht mit den Erwartungen herangetreten, dass ich eine Offenbarung sehen werde. Aber was ich dann bekommen habe, war niederschmetternd. Der Film ist Trash – aber kein guter. Der Film macht sich in meinen Augen ganz klar über die LARPer lustig, allerdings konnte ich weder über noch mit irgendwem lachen. Ich bin übrigens auch nicht mit LARP vertraut. Allerdings hat es zum Beispiel die COMMUNITY-Folge zu D&D gezeigt, dass man durchaus mit Witz die Faszination an nerdigen Hobbys wie Pen&Paper-Rollenspielen wiedergeben kann. KNIGHTS OF BADASSDOM macht mir nicht zu einer Sekunde klar, warum die LARPer gerne in den Wald ziehen und sich von Dorfpolizisten mit Paintball-Waffen abschießen lassen. Die Leute wirken doch wirklich wie Loser und der einzige, der als Held auftreten kann ist jemand, der eigentlich gar nichts mit dem Hobby zu tun hat.
Ne, sorry. Wenn schon Fantasy-Trash dann den herrlich überzogenen JOHN DIES AT THE END.
Hmm… ich habe das alles nicht so hart gesehen und wie gesagt, ich fand auch nicht, dass die sich über die LARPer lustig machen. An der Stelle wäre es dann wohl wirklich mal interessant zu wissen, wie echte LARPer diesen Film beurteilen… ich kenne da jemanden, dem werde ich den Film mal geben 😉