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Mein Freund, der Roboter

25. Juli 2014

Was Vin Diesel für mich wirklich ausmacht, habe ich ja schon in etlichen Worten zu Filmen wie „Riddick“ oder „Fast and Furious“ gesagt. Der Typ hat einfach mal eine coole Stimme… sei es nun er selbst oder seine Synchron-Stimme. Da verwundert es irgendwie nicht, dass er im kommenden „Guardians of the Galaxy“ dem Baum Groot seine Stimme leiht. Wenn Diesels Stimme zu was passt, dann wohl wirklich zu so einem Baum… und auch wenn er nicht viel sprechen mag – außer „I am Groot“ in Variationen – bin ich mir sicher, dass Diesel das verdammt gut machen wird.

Warum ich mir da so sicher bin… nun ja, seine Stimme ist schon cool. Aber das ist nicht das Einzige, denn Vin Diesel hat schon einmal einem außerirdischen Wesen seine Stimme geliehen und es trotz weniger Worte geschafft, dass man dieses Wesen einfach nur gern haben wollte. Die Rede ist von „Der Gigant aus dem All“…

Wir schreiben das Jahr 1957 und in Amerika herrscht große Panik vor einem möglichen Erstschlag der Russen. In dieser Zeit lebt der junge Hogarth gemeinsam mit seiner Mutter Annie (gesprochen von Jennifer Aniston – nur falls jemand mal einen wirklich guten Film mit Frau Aniston erwähnen möchte) in dem beschaulichen und ruhigen Küstenstädtchen Rockwell. Eines Tages entdeckt Hogarth hier einen riesigen Roboter (unser guter Vin Diesel)… nach einigen Anfangsschwierigkeiten freunden sich die beiden an… doch so einen 15 Meter hohen Roboter kann man nicht so einfach geheimhalten. Und natürlich denkt das Militär, der Gigant aus dem All wäre eine bedrohliche Waffe…

Henry Cavill, du kannst einpacken!!!

Große Roboter aus dem All müssen nicht immer zwangsläufig alles kaputt machen wollen, im Gegenteil… Regisseur Brad Bird zeigt uns mit „Der Gigant aus dem All“, dass sie auch hervorragende Spielkameraden abliefern. In erster Linie ist der Film ein wunderbarer Film über eine merkwürdige Freundschaft, die immer im Kontrast zur vorherrschenden Paranoia steht. Damit verdeutlicht Bird sehr schön, wie schnell Vorurteile entstehen… und dass manchmal kindliche Naivität besser sein kann als gedacht. Denn im Gegensatz zu allen anderen sieht Hogarth in seinem Roboter-Freund nie ein gefährliches Monster.

Und wie gesagt, der Roboter ist einfach nur toll. Das Tolle an „Der Gigant aus dem All“ ist, dass man irgendwann wirklich die Tatsache ausblendet, dass es ein riesiger Roboter ist. Da wir den Gigant fast ausschließlich aus Hogarths Perspektive betrachten, bleibt er nicht nur eine bloße Maschine. Mir ging’s da so ein bisschen wie mit „Wall-E“… auch dieser Roboter ist einfach nur Kult. Und mit Vin Diesel als Stimme sowieso!!!

Dazu kommt die Tatsache, dass Bird die Geschichte wirklich gekonnt durch seine Charaktere trägt. Natürlich bedient er die Klischees, aber gerade der böse, hinterhältige Beamte von der Regierung trägt nur dazu bei, dieser Panikmache einen Spiegel vorzuhalten. „Der Gigant aus dem All“ kann man was das angeht, wirklich als Plädoyer für mehr Toleranz verstehen. Nur weil etwas groß und fremd wirkt, muss es noch lange nicht feindlich sein. Für einen vermeintlichen Kinderfilm spielt „Der Gigant aus dem All“ mit sehr erwachsenen Themen, ohne sie jedoch zu belehrend wirken zu lassen.

Denn neben all diesen vielleicht etwas schwereren Themen ist „Der Gigant aus dem All“ auch immer noch ein Abenteuer, die Geschichte eines Jungen, der den Sommer seines Lebens erlebt. Hogarth ist wahrscheinlich das perfekte Bild davon, wie man sich so einen amerikanischen Jungen zu dieser Zeit vorstellen kann: Mit Luftgewehr bewaffnet und voller Tatendrang. Comics in der Scheune, Horrorfilm-Abende und Baden im See… wer würde da nicht mit Hogarth tauschen wollen? Und wenn’s dann noch nen Roboter dazu gibt… immer her damit!

„Der Gigant aus dem All“ bietet alles, was man sich von einem Film nur wünschen kann: Perfekte Unterhaltung, Spaß, Action und Zeit für Emotionen… und Brad Bird schiebt hier und da auch immer wieder Referenzen mit ein, die manchmal wunderbar lustig sind (der Gigant, der sich für Superman hält) und manchmal unangenehme Kindheitserinnerungen wieder aufkommen lassen (so erleben wir so etwas wie ein Déjà-vu im Wald mit Jägern und einem Reh…. autsch).

Wertung: 10 von 10 Punkten (Michael Bay…. so funktionieren riesige Roboter richtig!!!)

7 Kommentare leave one →
  1. 25. Juli 2014 18:07

    IRON GIANT ist wirklich toll und soweit ich mich erinnern kann, abseits der großen Animationsschmieden entstanden, wenngleich Bird nach diesem tollen Film von Disney-Pixar angeworben wurde.

    Ich war vor allem überrascht, wie ernst und tiefgründig dieser Film doch ist, dabei aber nicht die kleinen Zuschauer vergisst. Hier hat man wirklich für jede Altersklasse Szenen und Momente dabei. Und ja, SO ein Roboter wäre schon toll…

    • donpozuelo permalink*
      25. Juli 2014 20:56

      Ja, „Der Gigant aus dem All“ ist wirklich sehr tiefgründig. Da hat sich Bird halt noch nicht dem Disney-Zwang unterwerfen müssen, nach dem alles niedlich und süß und putzig aussehen muss und alles nur brav oberflächlich bleibt. Das kommt dem Film sehr zugute, allerdings ist ja da auch das Problem, dass viele Leute den Film gar nicht kennen.

  2. 27. Juli 2014 19:46

    Comics in der Scheune, Horrorfilm-Abende und Baden im See … ja, das vermisse ich. Seufz.

    • donpozuelo permalink*
      28. Juli 2014 09:10

      Ja, wir hatten zwar keine Scheune, aber ansonsten… auch immer gerne 😀

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