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The Dark Side of the Moon

18. Oktober 2013

So heißt nicht nur das erfolgreichste Album von Pink Floyd, sondern auch eine hochinteressante Mockumentary, in der die Macher es so aussehen lassen, als hätte Stanley Kubrick die Mondlandung von 1969 im Auftrag der US-Regierung inszeniert. Ein wirklich empfehlenswerter Film, der einmal mehr gekonnt mit der Mondlandungsverschwörungstheorie spielt. Doch endlich gibt’s eine weitere Version davon, was damals wirklich auf dem Mond passiert ist… dieses Mal erzählt von Action-Regisseur Michael Bay höchstpersönlich.

Im immerhin schon dritten Abenteuer der „Transformers“ müssen wir nämlich feststellen, dass die Jagd ins All allein davon angetrieben wurde, dass dort etwas abgestürzt ist. Wie wir ja mittlerweile alle wissen, kamen die Amis als erstes an und was sie dort auf der dunklen Seite des Mondes fanden, war…. Trommelwirbel… das Raumschiff eines Autobots. Man nahm ein paar Teile mit auf die Erde und das war’s. Doch seitdem sich die Autobots mit den Decepticons auf der Erde einen Krieg liefern, wird das Geheimnis vom Mond immer interessanter. Denn da oben schlummert nach wie vor der große Sentinel Prime. Mit Hilfe von Optimus, Bumble Bee und unser aller Liebling Sam Witwicky (Shia LaBeouf) wird der Sentinel zum Leben erweckt… doch dadurch ist der Krieg zwischen den Auto-Robotern nicht beendet. Eher das traurige Gegenteil trifft zu.

Allein für seine merkwürdige Story gehört Michael Bay gesteinigt. Da dachte sich wohl jemand, ich verbrate neben der Mondlandung auch noch den Tschernobyl-GAU und verpacke das Ganze in einem Welt-Untergangskriegsfilm. Mit „Transformers 3“ geht der Größenwahn endgültig mit Explosionsexperte Bay durch. Die überaus dünne und absolut vorhersehbare Story (was an und für sich nichts Neues bei den Transformers ist) streckt sich auf unglaubliche 154 Minuten. Extreeeeeeeeeeeeem lang. Dem Film geht an mehreren Stellen trotz der Action so dermaßen die Luft aus, dass es schon weh tut.

Man wird während des ganzen Films das Gefühl nicht los, dass Bay hier eigentlich in einem Film drei weitere versteckt hält. Er gibt sich zwar Mühe, alles brav an einem roten Faden – der Sentinel Prime – aufzuknöpfen, doch letztendlich wirkt der Film sehr episodenhaft. Da haut Bay dann alle Figuren aus den vorherigen Filmen mit rein, gibt noch eine Menge neuer Bösewichte dazu, ohne diese näher zu definieren und hofft, dass sich so die Laufzeit von fast drei Stunden gut füllen lässt. Tut sie aber nicht.

Da helfen dann auch kein John Malkovich, Patrick Dempsey oder ein Gastauftritt von Mr. „Ich war der zweite Mann auf dem Mond“-Buzz Aldrin. Im Gegenteil… auch im dritten Teil seiner Robo-Spielzeug-Saga macht Bay eines ganz deutlich: Die Menschen interessieren eigentlich nicht. Und: Jeder ist austauschbar. Deswegen war es auch gar nicht schlimm, dass Tittenschnitte (Bezeichnung geklaut bei Owley) Megan Fox durch Schlauchboot-Lippe Rosie Huntington-Whiteley ausgetauscht wurde. Wenn die eine ihren Regisseur als Hitler beschimpft, dann ist das sein gutes Recht, sie gehen zu lassen. Dem Zuschauer fällt das eh nicht auf, Hauptsache, es gibt wenigstens einen menschlichen Leckerbissen.

Ich bin ja nun wirklich kein begeisterter „Transformers“-Gucker, aber eines muss man Michael Bay ja lassen: Was die Action und die Effekte angeht, wird er von Teil zu Teil immer besser. „Transformers 3“ hat jetzt als krönender Abschluss (ja, ja, ich weiß, Teil 4 kommt, aber trotzdem…) ordentlich was zu bieten.

Allein schon der Anfang, wenn man mal ein bisschen was vom Heimatplaneten Cybertron zu sehen bekommt, sieht imposant aus. Aber Bay kann ja nicht alles auf einmal verballern und so dauert es dann immer ein bisschen. So werden wir zwischendurch mit den üblichen Robo gegen Robo-Nummern abgespeist, was sich an einigen Stellen echt zieht. Aber das Warten lohnt sich bei diesem Teil dann doch irgendwie. Wenn es zur finalen Schlacht nach Chicago geht, dann fährt Bay alles auf. Allein die Szene mit dem umstürzenden Hochhaus und dem sich darin windenden Metall-Wurm ist wirklich großes Kino. Das hatte weder Teil 1 noch Teil 2.

Leider stimmt das Gleichgewicht zwischen verdammt guten Action-Szenen und der langweiligen Story nicht, weswegen „Transformers 3“ zu einer echten Geduldsprobe wird.

Wertung: 5 von 10 Punkten (wohl wirklich nur was für Hardcore-Fans, hat aber optisches so einige Leckerbissen zu bieten)

11 Kommentare leave one →
  1. 18. Oktober 2013 11:58

    Ach, Malkovich und Jeong waren doch ganz nett… Aber stimmt wohl schon, Teil 3 mag man wohl wirklich nur als Hardcore-Fan.

    • donpozuelo permalink*
      18. Oktober 2013 12:03

      Nett waren sie schon, nur gerade Malkovich kam mir ein bisschen zu kurz.

      Naja… immerhin sah das Ganze so gut aus, dass ich mir schon fast ein bisschen gewünscht hätte, ich wäre im Kino gewesen. 😉

  2. 21. Oktober 2013 15:10

    Ich glaub, Hardcorefans haben sich nach dem ersten Teil schon die Augen ausgerissen … Die, die Transformers mochten, fühlten sich mit den Filmen nicht recht glücklich, schien mir. Ich selbst hab mir nur Teil 1 angetan.

    • donpozuelo permalink*
      21. Oktober 2013 17:09

      Ich kenne leider keine richtigen „Transformers“-Hardcore-Fans… ich rede hier auch mehr von denen, die die Filme von Teil 1 wirklich total mochten. Die sind jetzt nicht unbedingt mit denen zu verwechseln, die früher mit Begeisterung mit den Original-Figuren gespielt haben 😉

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