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Der Eiserne kann nicht schlafen!

1. Mai 2013

Es beginnt wieder diese Zeit im Jahr, wo einige Kinogänger wieder anfangen dürfen… mit Nörgeln, Rumstöhnen und Meckern. Denn es ist endlich mal wieder Comic-Zeit. Richtig!!!! Und wer ist momentan für die meisten Comic-Verfilmungen verantwortlich??? Richtig!!! MARVEL!!! Mittlerweile ist man ja ein gutes Disney-Flagschiff geworden und sorgt neben Pixar (und demnächst wahrscheinlich auch LucasFilm) dafür, dass Disney noch reicher und schöner und toller wird. Nachdem man im letzten Jahr mit „The Avengers“ für so einige Nerdgasmen sorgte (ja auch hier bei mir war die Freude „groß“), soll es nun natürlich sofort weitergehen. Das Ganze nennt man jetzt fast schon militärisch „Phase 2“. Jetzt müssen die Bekehrten und Gehirnumgepolten bei Laune gehalten werden… weitere Rächer müssen dafür sorgen, dass die Nerds dieser Welt ihre Schreine für Joss Whedon und Kevin Feige weiter ausbauen… diese Männer sollen die goldenen Kälber werden, die Idole der Nerds, die verehrt werden müssen. Und mit ihnen alle Darsteller und Regisseure, die in dieser wichtigen zweiten Phase den Triumphzug der „Avengers“ vorantreiben. Schließlich wurde bis jetzt nur eine Schlacht, aber noch nicht der Krieg (um die Herzen der Nerds) gewonnen.

Und als erster Krieger in dieser heißen, zweiten Phase geht ein Mann ins Feld, der schon damals die erste Phase anführte: Tony Stark a.k.a „Iron Man“!!! Der Bruce Wayne des Marvel-Universum. Der Mann, der James Bond und seine Q-Abteilung alt aussehen lässt! Der eiserne, schlagfertige, charismatische Supertyp. Doch in „Iron Man 3“ ist alles anders. Nach seinem ungeplanten Ausflug in die Weiten des Weltalls während seines Gruppenmeetings mit den „Avengers“ kann Tony Stark (Robert Downey Jr.) nicht mehr schlafen. Dazu kommt dann auch noch, dass der gefürchtete Terrorist Mandarin (Sir Ben Kingsley) mal eben Starks Anwesen in die Luft jagt und Tony irgendwo im Nirgendwo aufwacht und bei Null wieder anfangen muss. Das wäre ein leichtes für ihn, wenn nicht auf einmal irgendwelche „Super-Soldaten“ („Akte X“ lässt grüßen!) auftauchen, um ihm zusätzlich das Leben schwer zu machen.

Wer mag, kann den leicht ironischen Ton dieser etwas überlangen Einleitung Ernst nehmen. Aber ich empfehle es nicht, es passierte einfach. Denn wenn ich ganz, ganz, ganz dolle ehrlich sein soll: „Iron Man 3“ ist der beste „Iron Man“-Film bisher. Teil 1 war ein guter Start, Teil 2 war einfach nur noch lahm – vor allem weil Mickey Rourke mal eben ganz schnell abgefrühstückt wurde (was verdammt schade war). Mit „Iron Man 3“ sollte das also wieder besser werden. Deswegen musste/ wollte/ sollte (?) Jon Favreau nach zwei Filmen den Regiestuhl räumen. Platz gemacht hat er für einen Mann, der mit Drehbüchern zu „Last Boy Scout“ oder „Lethal Weapon“ bewiesen hat, wie man Action und Comedy zu einer unterhaltsamen Mischung vereint: Shane Black. Und wie sein Debüt „Kiss Kiss Bang Bang“ bewiesen hat, kann er das auch alles selbst gut umsetzen.

Siehe auch Beweisstück Nummer 2: „Iron Man 3“. Wen man jetzt pingelig sein will, würde man sagen: „Iron Man 3“ ist wie „The Dark Knight Rises“… und man lege vielleicht nichts ganz sooo falsch. Immerhin dreht sich ein Großteil des Films nicht unbedingt um Iron Man, sondern vielmehr um den Mann im Anzug. Doch was bei Christopher Nolan einen sehr starken Drang zur Dramatik und zum Düsteren hatte, fehlt bei „Iron Man 3“ zum Glück. Natürlich hat man sich bei den meisten Trailern schon gedacht: „Oha, es wird alles sehr viel bedrohlicher und dunkler.“ Und auch das stimmt in gewisser Weise: Mit der Terror-Thematik gelingt es Black an ein, zwei Stellen sehr gezielt auf ganz reelle Ängste anzuspielen. Doch ob nun Terror-Gefahr oder menschliche Experimente, es bleibt immer ein optimistischer Ton. Denn: Auch wenn Tony Stark am Boden liegt, hat er noch lange nicht seine Zunge verschluckt. So wird „Iron Man 3“ auch ein bisschen zu einem doppelten Buddy-Movie. Erste Starthilfe bekommt Stark von einem kleinen Jungen… eine Storyline, die sich stark nach Disney-Kitsch anhört, jedoch dank Tony Starks Egomanie herrlich komisch ist. Buddy-Moment Nr. 2 gibt’s dann zum Ende mit Langzeit-Freund Col. Rhodes (Don Cheadle). Hier fühlt man sich dann auch gleich sehr viel stärker an „Lethal Weapon“ erinnert, wenn „dumme“ Sprüche und Explosionen Hand in Hand gehen.

„Iron Man 3“ konzentriert sich zwar sehr viel mehr auf Tony Stark, bietet aber dennoch auch allen Nebenfiguren genügend Zeit. Gwyneth Paltrows Pepper darf endlich mal ein klein wenig mehr sein als nur das hübsch aussehende Etwas neben Tony Stark. Und endlich sind die Bösewichte auch mal wieder sehenswert: Ben Kingsleys Mandarin ist ein wahres Highlight – vor allem weil Shane Black wunderbar mit unseren Erwartungen spielt (mehr sei an dieser Stelle nicht verraten), dazu kommt ein herrlich schmieriger Guy Pearce, der endlich mehr sein darf als nur der alte Mann aus „Prometheus“.

Alles in allem ist „Iron Man 3“ fast schon perfektes Superhelden-Kino. Shane Black liefert komödiantisches Actionkino, dass vor allem dank eines großartigen Robert Downey Jr. bestens unterhält. Das Ganze ist bewegend, lustig und bombastisch… auch wenn es gerade im finalen Fight hier und da schon mal recht haarsträubend wird. Trotzdem: „Iron Man 3“ ist für wahr gelungen… und um Welten besser als seine Vorgänger. Shane Black, ab jetzt bitte immer so.

Wertung: 9,5 von 10 Punkten (wenn alles in Phase 2 so gut läuft wie „Iron Man 3“, dann wird alle nur noch besser… mal schauen, wie lange sich mein Optimismus hält)

P.S.: Natürlich muss das eigentlich nicht mehr erwähnt werden, aber ich tue es sicherheitshalber trotzdem: ABSPANN ABWARTEN!!!

P.P.S.: Marvel-Maskottchen Stan Lee ist natürlich auch wieder dabei. Nur seinen Auftritt in „The Amazing Spider-Man“ kann er nicht toppen.

23 Kommentare leave one →
  1. 1. Mai 2013 08:41

    Stimmt, es ist fast wieder erfrischend dass man sich nach Avengers wieder nur auf einen Superhelden konzentriert, obwohl ich bekanntlich diesen natürlich absolut liebe. Aber Downey ist halt für die Rolle geboren und hier spielt er einfach alle (naja ausser Ben Kingsley 😉 ) an die Wand.

    Und schön zu sehen dass du inhaltlich genauso denkst wie ich 😉

    • donpozuelo permalink*
      1. Mai 2013 08:55

      Wir sind doch eh auf einer Wellenlänge 😉

      Und ja, Downey jr. ist wirklich perfekt besetzt… neben Ben Kingsley: Der war einfach nur großartig!!!

  2. 1. Mai 2013 09:45

    „Iron Man 3“ ist der beste „Iron Man“-Film bisher

    In der Tat 🙂

    • donpozuelo permalink*
      1. Mai 2013 09:53

      Da bin ich ja froh, dass wir uns einig sind 😀

  3. 1. Mai 2013 11:19

    Ich war nicht ganz so begeistert. Warum, weiss ich nicht. 😉

    • donpozuelo permalink*
      1. Mai 2013 11:36

      Mmh.. kann ich dir auch nicht sagen 😉 Immerhin scheint dich der Soundtrack ja begeistert zu haben, wie man an deinem Facebook-Post heute unschwer erkennen konnte.

  4. 1. Mai 2013 16:27

    ,,Guy Pearce, der endlich mehr sein darf als nur der alte Mann aus „Prometheus““ – Och, das konnte er auch schon in Lawless (und noch vielen anderen Filmen, aber der ist noch recht aktuell) zeigen. Da war er mal wirklich widerlich 😀

    Zu Iron Man 3: Kein Interesse den zu sehen, auch wenn er der beste in der Trilogie zu sein scheint 😉

    • donpozuelo permalink*
      1. Mai 2013 19:02

      „Lawless“ steht, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, noch ungesehen im Regal. Und mein letzter Film mit Guy Pearce war leider Gottes tatsächlich „Prometheus“. Deswegen war die Assoziation sofort da. Aber ich werde das mit „Lawless“ so schnell wie möglich korrigieren 😉

      Warum kein Interesse? Allgemein kein Marvel-Fan oder einfach nur kein Iron Man-Fan?

      • 2. Mai 2013 10:07

        Doch, doch, eigentlich sehr interessiert gewesen in die ganze Marvel-Welt, bis mich fast jeder der Avenger Filme enttäuscht hat, insbesondere der große The Avengers, der keiner meiner Erwartungen erfüllt hat. Seitdem habe ich nicht mehr so großes Interesse an den Marvel Filmen 😉

        • donpozuelo permalink*
          2. Mai 2013 10:17

          Oh, na gut. Das ist hart. Ich hatte mit eigentlich fast jedem der „Avengers“-Filme viel Spaß (abgesehen vielleicht von Iron Man 2 😉 ) Aber wer weiß, vielleicht gibst du „Iron Man 3“ eine Chance, wenn er mal auf DVD raus kommt 😀

  5. 5. Mai 2013 00:12

    Oha, ganz so frenetisch Jubel ich nicht, aber er ist auf jene Fall besser als der zweite Teil. Mit Guy Pearce kann ich einfach nichts anfangen, aber Ben hat alles wieder wett gemacht 😀

    • donpozuelo permalink*
      5. Mai 2013 19:52

      Oh ja, doch. Ich konnte mich bis jetzt nie so richtig mit „Iron Man“ an sich anfreunden. Ich fand die Filme zwar alle ganz okay, aber das jetzt empfand ich schon endlich mal als würdigen „Iron Man“-Film. Wenn die nächsten Phase-2-Filme alle dieses Niveau halten, dann kann’s richtig gut werden 😉

  6. luzifel permalink
    6. Mai 2013 08:50

    Ich schließe mich einfach mal dem Lobgehuddel für den Teil 3 an. Geiler Film. Vor allem mochte ich, dass es sich nicht nach einer Upgradeschlacht angefühlt hat wo nur das neueste und coolste Modell den Bösewicht plätten kann. Eine geile Besetzung mit Guy Pearce, Downey jr und dem unglaublich coolen Ben Kingsley..

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