Die Schöne und das Biest
Manchmal ist Action doch nicht gleich Action – egal, was auf der DVD-Hülle drauf steht. Wovon ich euch heute erzählen will, liegt mir immer noch quer im Magen. Was daran liegt, dass ich mit diesem Film überhaupt nichts anzufangen weiß. Wahrscheinlich ist er ein Überbleibsel von Brangelinas „Mr. & Mrs. Smith“, der ja noch halbwegs sehenswert war.
Dagegen ist James Mangolds „Knight and Day“ ein Action-Schnarchfest. Und das obwohl Mangold Actionszene an Actionszene reiht: Aber fangen wir von vorne an.
Auf einem Flug trifft die charmante June (Cameron Diaz) den charismatischen Roy (Tom Cruise), den June für Mr. Right hält. Problem ist nur, dass Roy eine Art Superbatterie gestohlen haben soll, weswegen sowohl FBI als auch miese Ganoven hinter ihm her sind… und leider auch hinter June.
Mit „Knight and Day“ führt Mangold Cameron Diaz und Tom Cruise gemeinsam vor die Kamera – zum ersten Mal nach „Vanilla Sky“ wieder. Mittlerweile zündet das Ganze nur nicht mehr. Diaz hat Cruise an Bekanntheit doch reichlich überholt und wird trotzdem nur in eine alberne Kicher-Rolle gesteckt. Und selbst wenn man Cruises Scientology-Wahn außer Acht lässt, kann man den einstigen „Mission: Impossible“-Star in diesem Film nicht ernst nehmen. Er wirkt so extrem angespannt, als würde ein Lächeln für Cameron Diaz ihn mehr Anstrengung kosten als aus einem fahrenden Auto zu springen. Von Ethan Hunt ist Cruise hier Welten entfernt.
Da stellt sich dann die Frage, was „Knight and Day“ überhaupt sein soll: Action ist klar, aber was ist der Rest? Komödie oder Liebesromanze oder etwa eine actionreiche Liebeskomödie??? Egal, was es ist, es kommt einfach nicht rüber. Daran hat Mangold aber keine Schuld. Die Action gelingt ihm ausgezeichnet. Fast schon wie am Laufband bekommen wir Verfolgungsjagd auf Verfolgungsjagd. Es explodieren Autos und es wird geschossen. Da geht einiges beim Mangold, was echt Spaß machen würde. Es erinnert einen leider nur zu oft daran, dass es nur ein einfacher Film ist. Roy bekommt kaum einen Kratzer ab, ballert wild um sich und trifft dabei noch jeden versteckten Gegner – die Action ist einfach zu sauber, zu perfekt. Seit John McClane wollen wir doch gerade, dass der Actionheld auch mal eine einfängt. Aber Tom Cruise spielt den Über-Agenten, der scheinbar durch ein magisches Schild geschützt ist. Nichts, aber auch gar nichts ruiniert seine Frisur (vielleicht sollte er Werbung für Schwarzkopf machen!!!).
Eine Liebeskomödie ist „Knight and Day“ auch nicht wirklich: Tom Cruise ist in etwa so lustig wie ein Besen und alles, was Cameron Diaz zum komischen Teil zu bringt, ist ihre Naivität in Schießereien. Da stellt die gute Frau sich dann an wie der letzte Mensch, bringt Roy immer wieder in schwierige Situationen. Mehr als einmal entschließt sich Roy dann dazu, der guten June einfach ein paar Beruhigungsmittel einzupfeiffen. Die schlummert dann und kriegt von der Action nur noch Bruchstücke mit. Am Ende ist sie aber immer in Sicherheit. Dass sich dabei dann auch noch so etwas wie Liebe entwickeln soll, entgeht der Kamera. Diaz und Cruise wirken wie zwei Teenager, die sich erst eine Notiz zukommen lassen. Da fehlt eindeutig Charme – vor allem in der Figur des Roys. Ein wenig mehr James Bond vielleicht – der weiß schließlich, wie man mit Frauen umgeht.
Fassen wir zusammen: „Knight and Day“ ist BÄÄÄÄÄHHHH!!!! Trotz Action ziemlich langweilig. Dazu noch eine recht alberne Story und ein Leinwand-Pärchen, bei dem es so überhaupt nicht funkt. Dann doch lieber „Mr. & Mrs. Smith“.
Wertung: 3 von 10 Punkten (alles ein wenig zu glatt – so wie Tom Cruise)
Ok, jetzt müßte man nur noch wissen, wie lustig für dich so Besen im Durchschnitt sind und ob du Unterschiede am Material der Borsten machst. 😀
Im Durchschnitt sind Besen ja nich so lustig, egal welche Borsten sie haben 😉
Also ich fand den ziemlich unterhaltsam…aber so jetzt…nachträglich…hast du irgendwie doch recht. Obwohl die Action war ganz in Ordnung…wie ich finde. Halt eben ein klein wenig zu geleckt…aber schön inszeniert (bis auf die Stier-Szenen).
Aua, die Stier-Szenen 😉 Aber wie gesagt: Action ist zwar nett, aber zu „zu schön“ inszeniert. Ich will doch auch mal, dass die sich da schmutzig machen. Beim guten Tom sitzt ja in jeder Situation die Frisur… ich will da auch ein wenig blut sehen. 😉
Mein Besen hat den halben Küchenschrank vollgelacht, als ich ihm erzählte, dass du „Mr. & Mrs. Smith“ mit Frau von der Lippe für halbwegs sehenswert hältst. Cruise muss also um einiges weniger lustig sein als ein Besen. Ich würde ihn eher mit einer Dose Bohnen vergleichen: Er regt zum Furzen an. 🙂
😀 Im Gegensatz zu diesem Disaster ist Frau von der Lippe (lol) wirklich sehenswerter.
Ich hatte (und habe) Spaß an „Mr & Mrs Smith“, was vor allem an der Chemie bei Brangelina liegt – die stimmt einfach.
Die fehlt zwar bei „Knight and Day“, trotzdem fand ich ihn lustig und unterhaltsam. Nichts besonderes, aber das war mir von vorneherein klar 😀
„Mr. & Mrs. Smith“ war Oscarreif im Vergleich zu diesem Mist. Ich hatte ja allein schon wegen der Namen Großes erwartet, aber weder Mangold noch Cruise noch Diaz tragen irgendwas nützliches zu diesem Film bei. Verspieltes Potenzial.
And the Oscar goes to Miss van the Lip. :rofl:
Yep, kann ich so unterschreiben. Eine ziemliche Gurke.
😀 Besen – Gurke, alles das gleiche. Alles Mist. Obwohl ich Gurken im Gegensatz zu Besen lieber mag 😉
Beide sollten am liebsten ihre Karrieren beenden….ich meine Bad Teacher“ war eine echte Beleidigung oder findet irgendwer CD in irgendeiner wesie noch heiss?
„Bad Teacher“ hab ich nicht gesehen, aber die Szene im Trailer, wo sie das Auto wäscht, war schon sehr in Ordnung 😉
Ach der Film war doch ganz nett. Und das hier: „Diaz hat Cruise an Bekanntheit doch reichlich überholt“ ist glaub ich einfach nur ein Irrtum von dir 😉
Na okay, mit dem Diaz-Cruise-Bekanntheitsgrad hast du wohl recht. Aber sicherlich kommt sie bei weit mehr Leuten an als Herr Cruise, der ja wegen gewisser Dinge nicht mehr ganz so hoch geschätzt wird 😉