Surfende Frackträger
Pinguine sind ja nun nicht unbedingt jedermanns Sache. Vögel, die nicht fliegen können, sind ja dann irgendwo auch nicht wirklich interessant. Richtig??? Falsch!!! Immerhin sind die Pinguine schon mehrfach oscar-gekrönt und mit mehreren Filmen wurde ihnen bereits ein Filmdenkmal gesetzt. Da gibt es die Dokumentation „Die Reise der Pinguine“, wir haben dann noch tanzende Pinguine in „Happy Feet“ und nicht zu vergessen: die kultigen vier Typen aus „Madagaskar“.
Bei „Könige der Wellen“ sehen wir dann auch noch Pinguine, die immer auf der Suche nach der perfekten Welle sind. Der junge Cody hat einen großen Traum: so zu surfen wie sein großes Vorbild Big Z, der auf tragische Weise ums Leben gekommen sein soll. Auf der Pazifik-Insel bekommt Cody die Chance, beim „Big Z Memorial Contest“ mit den besten der Welt zu surfen – unter anderem dem absolut vollgedröhnten Hühnchen Chicken Joe und dem fiesen All-Star Tank Evans. Doch Pin Gu Island hat für Cody noch mehr zu bieten: die hübsche Rettungsschwimmerin Lani (nur echt mit rotem Kranken als Rettungsboje wie bei „Baywatch“) und dem Einsiedler Freak, der ein interessantes Geheimnis hat.
„Könige der Wellen“ hätte ein 08/15-Zeichentrickfilm sein können, der sich dem klassischen Kinderfilmschema unterwirft: junger Außenseiter schafft es mit Hilfe seiner Freunde gegen den Bösen anzutreten und sich selbst zu verwirklichen. Genügend niedliche und witzige sprechende Tierchen gibt’s auch, ein bisschen Action hier und da – fertig ist die perfekte Kinderunterhaltung, bei der man als „Erwachsener“ nur noch müde gähnt, weil man die Handlung schon nach 5 Minuten bis ins letzte Detail durchschaut hat.
Ich will jetzt nicht sagen, dass bei „Könige der Wellen“ nicht so ist: im Gegenteil, man durchschaut auch hier schnell, was abläuft. Aber die Macher des Films haben sich etwas ausgesucht, was den Film trotzdem auf eine höhere Stufe hebt: sie machen einfach eine kleine Doku draus. Und das verleiht dem Film eine ganz besondere Aura.
Immer wieder die Wackelkamera-Optik und Interviews. Gerade am Anfang halten die Macher diesen „Mockumentary“-Stil echt gut durch, der erst zum Ende hin etwas in Schleifen kommt. Aber gerade durch diesen Doku-Stil wird „Könige der Wellen“ dann doch eher etwas für ein größeres Publikum, die diesen Verschachtelungen wahrscheinlich besser folgen können als die Kleinen. Ich finde „Könige der Wellen“ ist vor allem wegen seiner vielen unterschiedlichen Figuren absolut sehenswert: es sind alle Klischees vertreten: der Surfer-Dude, der Geld-geile Agent und sein gestresster Assistent, der Fiesling mit mehr als nur einem Komplex, der „Held“ mit Schwierigkeiten, sich selbst zu verwirklichen und die Hübsche von nebenan.
„Könige der Wellen“ verpackt das Surfer-Feeling in witzige kleine Portionen, garniert das Ganze mit netten Surf-Stunts und wunderschönen Stränden. Da vergisst man fast, wie bizarr es eigentlich aussieht, wenn kleine und große Pinguine auf Surfboards stehen und den Wellen nachjagen.
Wertung: 7 von 10 Punkten (nicht so richtig ein Kinderfilm, aber durchaus sehr unterhaltsam)
Könige der Wellen hab ich damals im Kino gesehen und muss sagen, dass er mir sehr zugesagt hat. Der Doku-Stil und die putzigen Figuren – vor allem der wirre kleine Surfer-Gockel – sind schick gemacht und die Geschichte unterhaltsam erzählt.
Ich kann mich also nur der Berwertung anschließen und den Film weiterempfehlen ^^
Der Doku-Stil macht viel aus. Dadurch wird der Film erst so richtig witzig.