Viel Lärm um Nichts
Wie viel Action verträgt ein Action-Film? Die Frage stellte sich mir bei der „Betrachtung“ von „Transformers“: Shia LaBeouf und Megan Fox rennen durch die Gegend, Autos sprechen und verwandeln sich – dazwischen kurz eine Mini—Einführung in die Geschichte der großen Auto-Bots. Ansonsten knallt Regisseur Michael Bay alles an Trick- und Pyrotechnik auf die Leinwand, was er in Hollywood nur finden kann.
Nun ist „Transformers“ ja durchaus ein Film, denn man als „seriöser“ Filmeblogger eigentlich nur zerreißen kann (keine Sorge, mehr oder weniger so wird es auch ablaufen), aber dennoch komme ich nicht umhin, auch ein paar gute Sachen zu finden: Gerade am Anfang hatte ich echt noch die Hoffnung, es könnte ein halbwegs passabler Film werden. Gerade die Figur des Sam hatte irgendwo schon seine witzigen Seiten: die schräge Familie, der merkwürdige Hund, die noch merkwürdigeren Freunde und die große, heimliche Liebe. Klingt fast mehr wie „American Pie“, aber zum Glück werden wir auch gleich zu Beginn davon abgebracht, hier reinen Teenie-Kram zu erwarten. Dem unheilschwangeren Motto: „Nicht der Fahrer sucht sich das Auto aus, sondern das Auto den Fahrer“ nach könnte man fast denken: Jetzt kommt Stephen Kings „Christine“. Aber statt einfach nur eifersüchtig zu sein, ist Sams neue Kiste sogar recht hilfsbereit und spielt ein wenig den „Date Doctor“, um die scheinbar vergebene Liebesmüh doch noch in die richtige Richtung zu bringen.
Dabei darf sich dann Megan Fox in Pose begeben und ihren herrlichen, durchtrainierten Körper zeigen. Zugegeben, das sieht ziemlich billig aus und man stellt sich unweigerlich die Frage: Hat mein Automechaniker nicht so ein ähnliches Poster an seinem Spind hängen??? Aber gut, es ist ja bewiesen, dass das männliche Gehirn sowohl bei heißen Kurven als auch bei heißen Schlitten ordentlich ins Rotieren gerät. Was ist also besser als ein Film, bei dem beides zu sehen ist? Die „Fast and Furious“-Reihe hatte es vorgemacht, altes Spielzeug aus längst vergangenen Tagen kann das dann auch noch bieten.
Aber zurück zur Frage, wie viel Action verträgt denn nun ein Action-Film? „Transformers“ fällt nach ca. einer Stunde in ein Action-Loch und kommt da nicht wieder raus. Es gibt keine Atempause: nur fette Roboter, die sich gegenseitig verkloppen und kleine Menschen, die dazwischen rennen und versuchen, am Leben zu bleiben. Jetzt könnte man ja sofort erwidern: Halt, keine Atempause – das ist doch gut. Ich aber sage, keine Atempause schadet dem Film nur: es fliegen einfach nur noch Schrottteile, Raketen, Häuser und sonstige Sachen durch die Luft, hin und wieder ein dummer Roboter-Spruch und ein hetzender Shia LeBeouf. Nach einer Weile sieht das Ganze nur noch albern aus. Die Effekte sind teilweise durchaus sehenswert – aber es wird einfach zu viel des Guten.
„Transformers“ bleibt wohl eher was für die „junge“ Generation (habe ich mich jetzt gerade als alt bezeichnet???). Viel Bumm Bumm, wenig Story, ein heißes Weib, einige heiße Autos – was mich dann aber an den „Transformers“ doch sehr erstaunt hat, war die Tatsache, dass es selbst unter Robotern die klischeehafte Rassendiskriminierung „Der Schwarze stirbt zuerst.“ gibt. Vielleicht gehört „Transformers“ aber auch zu der Art von Filmen, die nur auf der großen Leinwand mit ordentlich Wumms in den Lautsprechern funktionieren – wer weiß. Eins ist für mich aber sicher: Teil 2 werde ich mir ersparen. Denn im Endeffekt sind die Filme doch nur Animationsfilme mit zwei echten Schauspielern. Da kann ich mir dann auch lieber die alte Trickfilm-Serie anschauen. Die habe ich wenigstens gerne geguckt.
Wertung: 4 von 10 Punkten (mit einer etwas besseren Story und etwas weniger Computer-Animation hätten mich die „Transformers“ vielleicht sogar mitreißen können)
Welcome back, Don!!
Die Actionsequenzen gegen Ende waren vor allem überhaupt nicht mehr nachvollziehbar. Was, wie, wo, hä? Es kam mir vor, als hätten sie frei nach dem Zufallsprinzip alles aneinander geschnitten.
Und ja, der Film ist superpubertär. Mit dem ganzen Onanierhumor und so.
Trotzdem fande ich ihn okay, bin aber auch kein großer Transfomers Fan, so dass mir keine Jugenderinnerung entweiht wurde.
Richtig genial fand ich übrigens die ganzen Songzitate von Bumblebee. Das war wirklich der Oberknüller.
P.S.: Transformers 2 ist heute mit der Post gekommen. 😉
Superpubertär… das trifft es voll und ganz. Was anderes will man aber auch nicht von dem Film – warum sonst giert die Kamera (genau wie Sam) gerade am Anfang ständig auf Megan Fox‘ Körper…
Die Bumble-Bee-Sache fand ich wirklich originell. Das war wirklich gut.
Naja… „Transformers 2“ werde ich mir vielleicht anschauen, wenn er im TV kommt. Vielleicht habe ich bis dahin schon vergessen, wie schlecht ich den ersten Teil fand 🙂
Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie ich den Film fand. Das bedeutet wohl, ich fand ihn furchtbar, aber ganz sicher bin ich mir nicht. Auf jeden Fall habe ich nicht vor, ihn mir nochmal anzuschauen, geschweige denn Nummer Zwei. Sexy Megan ist mir DAS dann auch nicht wert …
Ein zweites Mal muss man den Film auf keinen Fall sehen.
Es reicht eigentlich die Zusammenfassung:
große Roboterautos bekämpfen sich auf der Erde und Megan Fox. Dann ist alles über den ersten Teil gesagt 😉
Und Megan Fox… die kommt ja jetzt in „Jennifer’s Body“ mal richtig zur Geltung und darf einen ganzen Film lang mit ihrem Körper „strahlen“.
Also, du hast „Transformers“ schön auseinandergenommen und in seine Einzelteile zerlegt 😉
Wirklich gefallen hat mir der Film auch nicht, das große problem bei den Actionszenen mit den Robotern ist meiner Meinung nach auch, dass man die Metallmonstren nicht auseinanderhalten kann, insbesondere bei schnellen Schnitten…
In „Jennifer’s Body“ hat mich Megan Fox tatsächlich schauspielerisch positiv überrascht (gut wenn man mit solch empfehlenden Leistungen wie Modeln in „Transformers“ auszeichnet, ist das kein Wunder), ansonsten ist sie halt ein schmuckes Beiwerk.
Tja, so macht man es doch mit Autos, oder nicht 🙂
Das mit den schnellen Schnitten stimmt – das gleiche Problem hatten ja auch Bond und Bourne in ihren jeweils neuen Filmen („Quantum Trost“ und „Ultimatum“) – so schnelle Schnitte, das man gar nicht mehr weiß, wer hier wem die Fresse (oder die Motorhaube) poliert.
„Jennifer’s Body“ habe ich jetzt noch nicht gesehen, aber ich glaube, da werde ich auch darauf warten, mir den mal auf DVD auszuleihen, ich kann mir nicht vorstellen, dass der so herausragend sein kann. Oder???
Wer mal einen zumindest halbwegs sehenswerten Film mit Megan Fox sehen will, der schaue sich „How to Lose Friends & Alienate People“. Kein Fünf-Sterne-Film, aber eine ziemlich lustige Journalismus-Farce, schon allein wegen Simon Pegg. Und Megan darf natürlich auch da superheiß aussehen. Wenn das kein Argument ist … 😉
Langer Titel für einen Film. Da muss ich ja glatt mal das Internet befragen, wie das ins Deutsche übernommen wurde 🙂 Das kann nicht gut sein
Nachtrag: und es war auch nicht gut: „New York für Anfänger“ – ein irgendwie langweiliger Titel *gähn*
Herausragend ist der Film sicherlich auch nicht, verliert sich aber nicht in derber Brutalität, sondern besticht eher durch subtilen Horror und einer Brise Humor (der aber nicht so gut funktioniert wie bei „Juno“). Obwohl ich ansonsten kein großer Horror-Fan bin und weil ich mit geringen Erwartungen den Film geguckt habe, hat er mir ganz gut gefallen.
Ja, das Diablo Cody das Drehbuch geschrieben hat, habe ich auch irgendwo gelesen und war ein wenig neugierig. Aber ich glaube an „Juno“ wird sie nie wieder rankommen. Das war wirklich einfach ein absoluter Glücksgriff
Oha. Ich habe das Gefühl, dass ihr mit völlig falschen Erwartungen an den Film heran gegangen seid. Dieser Film zeigt schon in seinem Trailer, dass die Phantasie des kleinen Jungen, der mit seinen Transformer herum spielt, hier endlich mal aus dessen Kopf auf die Leinwand gebracht werden sollte. Die flache Story ist nur der Anlass nicht aber der Grund für diesen Film. Die pubertären Inhalte sollen den Film nur zielgruppenmäßig ausrichten.
Was doch aber zählt, war die interessante Einbettung dieser Fanatasiegestalten in die reale Welt. Hat sich von euch noch niemand gefragt, was wirklich passieren sollte, wenn es diese vor eurer Haustür gäbe?
Mit diesen Maßstäben habe ich jedenfalls damals den Film gesehen. Im Kino wirkte er rasant, furios und auch ohne verwackelte Kameraführung endlich mal atemberaubend. Die Wirkung im TV war doch etwas matt.
Gönnt euch vielleicht doch auch mal wieder etwas mehr Fantasie. Nicht alles muss euch ein Drehbuchautor vorgeben. Nicht alles muss er anstoßen. Bei diesem Film zählte das Kind im Manne. Habt ihr das etwas schon verloren?
Dann aber ab auf die Suche danach. (Aber bitte nicht in 2012, denn dort wird uns außer Effekten wohl nichts mehr erwarten. Das wird wohl Bild-Dadaismus pur).
Harte Worte…
Aber mal ganz ehrlich: „interessante Einbettung dieser Fanatasiegestalten in die reale Welt“
– das kann ich so nicht stehen lassen. Ich bin ja wirklich offen für alle Filme (dafür sollte dieser Blog ja irgendwie auch stehen), aber wirklich interessant eingebettet waren die einzelnen Gestalten auf gar keinen Fall.
Jetzt treffe ich den lang vermiedenen Vergleich doch noch: „Transformers“ ist mehr wie ein Porno-Film: Kurze Story (welche Story???), dann schnell zum Punkt kommen – wie etwas eingebettet wird ist dann in dem Fall egal.
Und keine Sorge, das Kind im Manne ist mir sicher noch nicht abhanden gekommen – aber sein Interesse wurde durch „Transformers“ nicht geweckt.