Viva Las Vegas
Wer hat keine Lust auf großes Blockbuster-Kino mehr – außer Harry Potter, Ice Age und Transformers kommt (zumindest hier bei mir) nicht wirklich viel im Kino. Daher habe ich gespannt auf etwas Abwechslung gewartet, um tatsächlich mal wieder einen Film auf der großen Leinwand gucken zu können. Zu meinem Glück habe ich den Richtigen genommen: Todd Phillips‘ „The Hangover“ – mit Verlaub die beste Komödie, die bis jetzt in diesem Jahr im Kino zu sehen war.
Wenn man zu diesem Film die Zahlen verfolgt, kann es einen schon zum Staunen bringen: abgedreht in 15 Tagen, bei einem Budget von 35 Millionen Dollar hatte der Film nach 10 Tagen schon 100 Millionen wieder eingespielt. Scheinbar ein guter Film??? Nicht nur scheinbar. Die Story um den Kater nach einem Junggesellenabschied in Las Vegas ist echt der Brüller. Die Freunde Stu, Phil, Alan wollen ihren Kumpel Doug in das Eheleben entlassen und fahren nach Vegas zum Feiern. Problem ist nur: am nächsten Tag fehlt Doug, ein Tiger sitzt im Badezimmer und keiner der drei Freunde weiß, was wirklich passiert ist. Also heißt es, Doug finden.
Phillips liefert eine rasante Story, die nie aufhört, ihren Witz zu verlieren. Die Situationskomik ist zum Schreien komisch, die Schauspieler harmonieren perfekt miteinander und spielen sich die Bälle nur so zu – der Frauenheld Phil, der gestresste (Zahn)Arzt Stu und der etwas grenzdebile Alan sind eins der komischsten Buddy-Trios, die das moderne Hollywood je erschaffen hat. Die Story – das Rätselraten, was in der letzten Nacht passiert ist – ist gelungen konstruiert, hat zahlreiche komische Wendungen und noch komischere Figuren (vor allem ein Phil Collins liebender Mike Tyson überrascht), die deutlich machen, was für ein Chaos die Truppe in der Nacht wirklich veranstaltet hat. Zum Glück verzichtet der Film dabei auf die allzu oft gesehenen (und scheinbar dennoch beliebten) Scherze unter der Gürtellinie.
Dass jede Komödie auch ein Happy-End hat, sollte jedem klar sein. Aber ein so schönes „Happy-End“ wie in „The Hangover“ gab’s auch schon lange nicht mehr – denn am Ende findet sich eine kleine digitale Kamera wieder, auf der sich die Beweise eines sehr, sehr witzigen Junggesellenabschiedes befinden.
Einzig und allein der Soundtrack war ein bisschen zu vollgeknallt mit neuen und alten Songs, aber darüber kann man hinweg sehen.
Wertung: 9 von 10 Punkten (herrlich abgedreht und komisch ohne Ende – Freunde von „Very Bad Things werden diesen Film lieben, alle anderen aber auch)
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