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How I Met Your Mother

4. Juni 2009

Fragt man seine Eltern, wie sie sich kennengelernt haben, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie erzählen einem in zwei Sätzen, wie sie sich getroffen haben oder sie fangen ganz weit vorne an. Sie erzählen uns von möglichen Kandidaten, Fast-Ehen und anderen Katastrophen, die dazu führten, dass sich unsere Eltern treffen, verlieben, heiraten und Kinder bekommen, die irgendwann danach fragen können, wie sich die Eltern getroffen haben.

Im Fall der US-Sitcom „How I Met Your Mother“ fragen die Kinder nicht, sie werden „gezwungen“, sich die Story anzuhören. Und zwar die ganze mit allen Fast-Ehen und anderen Möglichkeiten. Erzählt wird ihnen dies von Ted Mosby, der von seinem Leben in New York erzählt, wo er mit seinem Collegefreund Marshall, dessen Freundin Lily sowie dem Frauenheld Barney entweder in einem Pub oder in ihrem Apartment abhängen und sich dem Schwierigkeiten des Lebens widmen (wobei die Schwierigkeiten in einer Sitcom selten wirklich Schwierigkeiten sind). Gleich in der ersten Folge kommt Robin dazu, in die sich Ted verliebt, die aber nicht die Mutter seiner Kinder wird. Allerdings wird dadurch auch gleich ein zentrales Thema eingeleitet – Freunde, die untereinander Liebesbeziehungen führen… (Nebenbemerkung: Robin hat einen der besten Nachnamen, die ich je im Fernsehen gehört habe: SCHERBATSKY)

Nun, wie beschreibt man „HIMYM“ am besten??? Die Serie wurde auf der DVD-Box zu Staffel 1 als „Friends des 21. Jahrhunderts“ angepriesen. Und auch wenn sich einige (gewollte oder ungewollte) Parallelen zu „Friends“ ziehen lassen, bewegt sich „HIMYM“ auf anderen Terrain. Dadurch dass Ted als Erzähler fungiert, darf man erstmal nicht alles glauben, was er sagt. (In einschlägigen Internetartikeln wird er als „unreliable narrator“ beschrieben – einem Erzähler, dem man nicht alles glauben darf). Anders als „Friends“ folgt „HIMYM“ der Handlung einer Folge nicht unbedingt synchron, sondern orientiert sich eher daran, wie ein  Erzähler tatsächlich erzählen würde: hier ein Stück, da ein Stück und am Ende sieht man das volle Bild. Diese Beschreibung soll aber nicht bedeuten, dass jede Folge ein wirres Durcheinander von Fakten ist – die Serie wird dadurch nur in sich spannender und schneller und lädt zum Mitraten ein.

Zusätzlich erscheinen zahlreiche Gastschauspieler auf – berühmte und weniger berühmte. Und: „HIMYM“ geht weiter als nur eine TV-Serie zu sein. Wie schon bei „LOST“ (kommt auch noch – keine Sorge, bin ein großer Fan der Serie) wird auch das Internet mit eingespannt. So gibt es Barneys Blog, der in der Serie öfter angesprochen wird, tatsächlich und ist auch sehr empfehlenswert oder andere Websites, die in der Serie auftauchen. Zudem gibt es den „Bro-Code“, Barneys heiligstes Regelwerk für Männer, als Buch zu kaufen (ebenfalls sehr gut). „HIMYM“ folgt dem Trend, dass Fernsehen nicht mehr nur Fernsehen ist und das Zuschauer auch mit der Serie verbunden bleiben können, wenn sie die Serie gerade nicht gucken.

Wertung: 9 von 10 Punkten (um es in den Worten von Barney zu beschreiben, der euch mit sehr vielen One-Linern und Catch-Phrases versorgt: diese Serie ist auch nach 4 Staffeln absolut „legen… wait for it… dary“ und „awesome“. Aber bitte, bitte, bitte: NUR AUF ENGLISCH GUCKEN. Sonst verliert ihr viele der Wortspiele.)

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