Hähnchen und Brokkoli
Man nehme einen Bad-Ass-Motherfucker, der mit einem künstlichen Herz durch die Gegend rennt und Muttis Hinweise, nicht die Finger in die Steckdose zu stecken, ignoriert. Dann nehme man einen Haufen merkwürdiger Typen, die alle scheinbar nichts besseres zu tun haben außer dumme Sprüche zu reißen und mit Waffen rum zu wuchteln. Dazu vermischen wir eine gute Menge Titten und Blut, hier und da eine Prise „Fuck“, „Motherfucker“ und andere schlimme Wortspiele mit dem bösen, bösen „F-Wort“. Und was bekommt man dann??? „Crank 2: High Voltage“.
Ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dieser Film ist die berühmte Ausnahme der Regel, dass zweite Teile immer Scheiße sind. „Crank 2“ rockt einfach nur. Der Videospiel-Look, mit dem Teil Eins so hoch gelobt wurde, wird hier nun endlich zur Perfektion gebracht. Man fühlt sich tatsächlich wie in einem Spiel: aufladen, ballern, aufladen, ballern… als hätten die Entwickler von „GTA“ mehr Drogen als sonst genommen und ein richtig gutes, richtig fieses „Killerspiel“ auf die Leinwand gebracht.
„Crank 2“ ist ein schneller Film. Langeweile kommt nicht auf. Trotzdem – und dafür danke ich allen Göttern, die ich kenne – haben die Macher auf die mittlerweile in Actionfilme sehr beliebte Wackel-Kotz-Kamera verzichtet. Stattdessen machen sie mit schnellen Schnitten, witzigen Einspielern und das perfekte Zusammenspiel zwischen Soundtrack und Bild aus „Crank 2“ den besten Film-Quickie aller Zeiten. Und: man hat sich ein wenig mehr Selbstironie getraut – da streiken dann mal die Pornodarsteller für mehr Geld, der cranke Hauptdarsteller findet sich als Kind in einer Talk-Show wieder und redet über seine Kindheit oder wir dürfen uns an einer Hommage an Godzilla erfreuen.
Eins will aber sagen: Wer hier mit Logik kommt, der sollte schnell wieder rausgehen. Ganz frei nach dem guten alten Bundeswehr-Motto entfaltet dieser Film seinen ganzen Charme: „Gehirn vorne abgeben und am Ende wieder abholen.“ Dann ist dieser motherfucking Film über gestohlene Herzen einer der Actionfilme des Jahres 2009.
Einzig die merkwürdige Bai Ling, die mit ihrem gebrochenen Gelaber Hassgefühle entwickeln lässt, die ich zuletzt gegenüber Jar Jar Binks hatte, trübt dieses Gesamtkunstwerk. Aber zum Glück vergisst man auch das schnell.
!!!!WICHTIG!!!! WARTET DEN ABSPANN AB. (nur so ein kleiner tipp von mir)
Wertung: 8 von 10 Punkten (schnell, absurd witzig – einfach nur genial)
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